Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Kiewer Großerzbischof

Schewtschuk: Ukraine wird sich nicht ergeben

Die Ukraine sei verwundet, aber unbesiegt, so der Kiewer Großerzbischof. Auf die jüngsten Papst-Aussagen geht er nicht direkt ein.
Der griechisch-katholische Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk
Foto: IMAGO/ALESSIA GIULIANI / ipa-agency.ne (www.imago-images.de) | Schewtschuk befindet sich derzeit auf einer USA-Reise, um die dort lebenden Ukrainer zu besuchen.

Der griechisch-katholische Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk hat sich kritisch zum jüngsten Papst-Appell zum Krieg in der Ukraine geäußert und eine Kapitulation des von Russland überfallenen Landes kategorisch abgelehnt. Nach Angaben seiner Kirche erklärte Schewtschuk am Samstag in New York, die Ukraine sei verwundet, aber unbesiegt. „Glauben Sie mir, niemand denkt ans Aufgeben“, betonte der Großerzbischof unter Berufung auf das ukrainische Volk.

Gefahr, dass sich die Todeszone vergrößert

Schewtschuk befindet sich derzeit auf einer USA-Reise, um die dort lebenden Ukrainer zu besuchen. Wenn Russland die Ukraine weiter erobere, vergrößere sich die Todeszone, so das Oberhaupt der mit Rom verbundenen ukrainischen griechisch-katholischen Kirche. Schewtschuk erinnerte auch an das Massaker an Hunderten ukrainischer Zivilisten in Butscha, einem Vorort von Kiew, vor fast zwei Jahren.

Lesen Sie auch:

Schewtschuk stellte keinen direkten Bezug zu dem am Samstagabend bekannt gewordenen Interview-Aussagen des Papstes her, die der italienischsprachige Schweizer Rundfunk RSI vorab veröffentlicht hatte. Darin empfahl Franziskus den Ukrainern wörtlich den „Mut zur weißen Flagge“, worunter man üblicherweise die Kapitulation versteht, wenngleich der Papst „zum Verhandeln“ riet. Er betonte aber auch: „Zum Krieg gehören immer zwei. Die Unverantwortlichen sind diese beiden, die den Krieg führen.“  DT/mlu

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Meldung Päpste Swjatoslaw Schewtschuk

Weitere Artikel

Leo XIV. setzt die Friedensdiplomatie seiner Vorgänger fort: Das Risiko, dass der Kreml sein Telefonat mit Wladimir Putin propagandistisch instrumentalisiert, nimmt er dafür in Kauf.
05.06.2025, 11 Uhr
Stephan Baier

Kirche

Von Parteipolitik sollte die Kirche Abstand halten, von einer ethischen Bewertung der Politik allerdings nicht.
16.10.2025, 15 Uhr
Stephan Baier
Zu den ersten beiden Heiligen Venezuelas überhaupt gehört ab Sonntag der selige José Gregorio Hernández. Schon lange wird er landesweit verehrt.
15.10.2025, 16 Uhr
Meldung
Österreichs Medien erwarten die unmittelbar bevorstehende Ernennung des seit Januar amtierenden Apostolischen Administrators zum Nachfolger von Kardinal Christoph Schönborn.
15.10.2025, 19 Uhr
Meldung