Papst Leo XIV. hat den italienischen Erzbischof Piero Pioppo (64) zum neuen Apostolischen Nuntius in Spanien und im Fürstentum Andorra ernannt. Dies gab das vatikanische Presseamt am Montag bekannt. Pioppo, Titularerzbischof von Torcello, war bisher als Vertreter des Heiligen Stuhls in Indonesien und bei der ASEAN (Vereinigung Südostasiatischer Staaten) tätig. Er folgt auf Erzbischof Bernardito Auza, der bereits im Frühjahr zum Nuntius bei der Europäischen Union berufen wurde.
Der aus Savona stammende Pioppo wurde 1985 zum Priester geweiht und besitzt einen Doktortitel in Dogmatik. 1993 trat er in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein und arbeitete in Korea, Chile sowie im vatikanischen Staatssekretariat. 2006 wurde er zum Prälaten des vatikanischen Instituts für religiöse Werke (IOR) ernannt, und 2010 übernahm er das Amt des Nuntius in Kamerun und Äquatorialguinea. 2017 entsandte ihn Papst Franziskus nach Indonesien, und ein Jahr später erhielt er auch das Mandat für die ASEAN-Staaten.
Ernennung galt seit Monaten als wahrscheinlich
Die Ernennung nach Madrid galt seit Monaten als wahrscheinlich, wurde jedoch von Spekulationen überschattet. Mehrere katholische Medien berichteten über ein mögliches Veto der spanischen Regierung gegen Pioppo. Das Portal „The Diplomat in Spain“ wies diese Berichte zurück und verwies auf Quellen im Außenministerium, die bestätigten, dass ein offizielles Veto nie existiert habe. Auch die Bischofskonferenz erinnerte daran, dass das Verfahren vertraulich sei und erst mit der Veröffentlichung abgeschlossen werde.
Beobachter verweisen jedoch auf mögliche Spannungen: Pioppo gilt als theologisch konservativ, was das Verhältnis zur linksgerichteten Regierung von Regierungschef Pedro Sánchez belasten könnte. Mit dem Amtsantritt Pioppos erhält die spanische Nuntiatur wieder einen erfahrenen Diplomaten. Spanien und Andorra gelten für den Heiligen Stuhl als strategisch wichtige Länder.
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