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Papst: Herzstück von „Fiducia supplicans“ ist Gastfreundschaft

Die grundlegende Mission der Kirche sei es, für alle offen zu sein, so Papst Franziskus im Interview mit der italienischen Zeitschrift „Credere".
Papst Franziskus zu Fiducia supplicans
Foto: Alessia Giuliani/Catholic Press Photo/IPA/ABACAPRESS.COM | Ppast Franziskus nannte es Heuchelei, sich darüber zu empören, wenn ein Homosexueller gesegnet würde, während man gutheiße, wenn ein Unternehmer gesegnet würde, „der vielleicht Menschen ausbeutet".

In den letzten Wochen hatte Papst Franziskus die jüngste vatikanischen Erklärung „Fiducia supplicans“ mehrfach verteidigt und erläutert. Jetzt legte er nach: „Niemand ist empört, wenn ich einen Unternehmer segne, der Menschen ausbeutet, während man empört ist, wenn ich einen Homosexuellen segne“, stellte Papst Franziskus in einem heute veröffentlichten Interview mit der italienischen Wochenzeitschrift „Credere“ fest. Dies sei Heuchelei.  „Wir müssen uns alle gegenseitig respektieren“, sagte er. „Das Herzstück des Dokuments ist ´Gastfreundschaft´.“ 

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Die Kirche muss alle willkommen heißen

Immer wieder hatte der Papst davon gesprochen, dass die Kirche alle willkommen heißen und „offen für alle“ sein müsse. Dies sei die Grundlage der pastoralen Mission der Kirche. In der Beichte würde er auch keinen Unterschied zwischen den Menschen machen, erklärte er gegenüer „Credere". „Egal ob dann homosexuelle Menschen oder wiederverheiratete Menschen kommen“, er segne sie.

In dem Interview kam der Papst auch auf die Frau in der Kirche zu sprechen. Nicht das Amt sei entscheidend, betonte er, sondern die Anwesenheit der Frauen, die „dem priesterlichen Amt helfen“.  Auch in der römischen Kurie hat es in den letzten Jahren weibliche Ernennungen gegeben. Es sei wichtig, „die Arbeit in der Kurie für Frauen zu öffnen“, so Franziskus. „Es gibt bereits mehrere Frauen und es werden noch mehr werden, weil sie in bestimmten Positionen besser sind als wir Männer.“ 

Die Wochenzeitschrift „Credere" gehört der Verlagsgruppe San Paolo an. Sie wurde anlässlich der Wahl von Jorge Mario Bergoglio zum Nachfolger Petri gegründet. DT/dsc

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