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Papst Benedikts Brustkreuz gestohlen

Das päpstliche Pektorale soll am Montag aus der Traunsteiner Stadtkirche entwendet worden sein, so das LKA. Am Dienstag begann dort die Zivilklage eines Missbrauchsbetroffenen.
Papst beim Angelus-Gebet in Castel Gandolfo
Foto: epa ansa Maurizio Brambatti (ANSA/epa) | Der damalige Papst Benedikt gestikuliert beim Angelus-Gebet in Castel Gandolfo. Unbekannte haben das Brustkreuz des verstorbenen emeritierten Papstes Benedikt XVI. gestohlen.

Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, ist ein Brustkreuz des emeritierten Papstes Benedikt XVI. aus der Pfarrkirche Sankt Oswald in Traunstein gestohlen worden.

Der immaterielle Schaden ist enorm

Laut polizeilichen Angaben haben bislang unbekannte Täter am 19. Juni zwischen 11.45 und 17 Uhr eine Vitrine aufgebrochen und das darin ausgestellte päpstliche Pektorale entwendet, so die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA). Der jüngst verstorbene Papst hatte das Kreuz seiner früheren Heimatpfarrei St. Oswald vermacht, wo er 1951 seine erste heilige Messe gefeiert hatte.

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Das Kreuz, das wahrscheinlich vergoldet war, ist auch mit einem Edelstein besetzt. Der materielle Wert ist bislang nicht bekannt, jedoch merkte der Sprecher des Landeskriminalamts, Ludwig Waldinger, an: „Der immaterielle Schaden für die katholische Kirche ist natürlich enorm.“ Bei dem Kreuz handle es sich um ein herausragendes Kulturgut.

Benedikt besaß als Papst mehrere Brustkreuze. Dieses Pektorale habe er oft bei besonderen Anlässen, etwa Papstmessen im Petersdom oder wichtigen Audienzen und Empfängen getragen, so die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Zusammenhang mit Missbrauchsklage in Traunstein?

Indes hat am Dienstag vor dem Landgericht Traunstein ein Prozess um die Zivilklage eines Missbrauchsbetroffenen gegen einen Priester sowie gegen das Erzbistum München und Freising begonnen. Unter den Beklagten war zunächst auch Benedikt XVI. als früherer Erzbischof von München und Freising. Das Verfahren gegen ihn wurde aber abgetrennt, da die Frage um seine Rechtsnachfolge noch nicht geklärt werden konnte, so die dpa. Ob es Zusammenhänge zwischen dem Diebstahl und den Vorwürfen gegen ihn gibt, ist noch unklar. „Es wäre viel zu früh, etwas auszuschließen, aber es wäre auch völlig falsch, hier jetzt schon einen Schwerpunkt zu sehen“, bemerkte der Sprecher des LKAs.

Neben dem sakralen Wertgegenstand sei auch, wie die KNA mitteilte, die Kasse eines Zeitschriftenstandes aufgebrochen und Bargeld entwendet worden. Unter Leitung der Staatsanwaltschaft Traunstein hat das Bayerische Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen. Die Polizei bittet um Mithilfe durch potenzielle Zeugen. DT/jmo

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Meldung Deutsche Presseagentur Erzbischöfe Erzbistum München und Freising KNA - Katholische Nachrichten Agentur Päpste

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