Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, hat am Donnerstag anlässlich eines Empfangs in der Nuntiatur an die Bedeutung des heiligen Nikolaus für die Evangelisierung erinnert. Christen der West- und Ostkirche verehrten den Bischof, der in Myrna in der heutigen Türkei wirkte.
Jesus Christus verkündigen
Erzbischof Eterovic würdigte das Schreiben „Evangelii Gaudium“, das Papst Franziskus vor zehn Jahren veröffentlicht hatte. Darin zeige er „jedem, der evangelisiert, einige Charakteristika“. Als erster lehre der Papst die Freude. „Jesus ist die Freude“, unterstrich der Nuntius in Anspielung auf die Weihnachtsbotschaft des Engels an die Hirten.
Die Frage sei nicht, ob Christen den menschgewordenen Sohn Gottes verkündigten, sondern wie. „Dieses ,Wie‘ ist die Freude“, unterstrich der Erzbischof. Entweder verkündigten Christen Jesus mit Freude oder gar nicht, zitierte er eine Predigt von Papst Franziskus, die dieser im November gehalten hatte.
Erzbischof Eterovic hob hervor, dass Christen trotz aller Schwierigkeiten und Skandale „die Glaubensfreude nicht verlieren sollen – und ebenso wenig die Hoffnung und die Liebe“. Für Papst Franziskus sei ein gekränkter, unzufriedener oder nachtragender Christ nicht glaubwürdig.
Universalität des Evangeliums
Als zweites Charakteristikum der Evangelisierung nannte der Nuntius die Universalität des Evangeliums: „Alle haben das Recht, das Evangelium zu empfangen“, so Eterovic. Christen hätten die Pflicht, das Evangelium ausnahmslos allen zu verkünden – nicht wie jemand, dem eine neue Verpflichtung auferlegt wird, sondern wie jemand, der einen schönen Horizont aufzeige und ein Festmahl anbiete. Wörtlich erklärte Eterovic: „Die Kirche wächst nicht durch Proselytismus, sondern durch Anziehung.“ DT/reg
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