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Maria 1.0: Offener Brief erzielt große Reichweite

Ein südafrikanischer Priester bedankt sich bei der Reforminitiative „Maria 1.0“ für deren offenen Brief an die Deutsche Bischofskonferenz. „Maria 1.0“ veröffentlichte zuvor das Antwortschreiben der DBK .
Offener Brief der Initiative „Maria 1.0“ an die Deutsche Bischofskonferenz
Foto: Sebastian Gollnow (dpa) | Die Initiative Maria 1.0 hat einen Offenen Brief an die Deutsche Bischofskonferenz zu den Äußerungen der ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp verfasst und bekommt dafür Zuspruch aus der Weltkirche.

Der offene Brief der Initiative „Maria 1.0“ an die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) anlässlich der Aussagen der Vorsitzenden des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK) zu Abtreibung, erzielt im Ausland große Aufmerksamkeit. So bedankt sich der südafrikanische Priester Pater Phuti Makgabo bei der Vorsitzenden von „Maria 1.0“, Clara Steinbrecher, in einem Brief, der der „Tagespost“ vorliegt: „Es ist sehr ermutigend zu sehen, dass es noch Deutsche gibt, die für die wahre Seele der Katholischen Kirche in Deutschland kämpfen.“ Der Brief habe eine große Reichweite erzielt, berichtet der Priester. „Wir alle, die wir uns unserer Pflicht dem ungeborenen Leben gegenüber bewusst sind, versichern Ihnen unsere Unterstützung und unsere Gebete. “

Leiter des Synodenbüros antwortet

„Maria 1.0“ veröffentlichte am Montag das Antwortschreiben der DBK auf ihren Offenen Brief. Darin heißt es lediglich, Bätzing habe den Offenen Brief an das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz weitergeleitet. Es entspreche den „allgemein geltenden Regeln, offene Briefe nicht individuell zu beantworten“. Man werde die „Hinweise und Anregungen, die Sie in Ihrem Schreiben gegeben haben“ aber „kritisch rezipieren“.

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In der Antwort weist der Verfasser des Briefes, der Leiter des Büros des Synodalen Weges, Frank Ronge, darauf hin, dass sich die deutschen Bischöfe „seit jeher mit großem Nachdruck für die Belange der Würde und des Schutzes menschlichen Lebens vom Augenblick der Zeugung bis zum natürlichen Tod“ engagierten. Es sei „eine Selbstverständlichkeit“, jeder Form der allgemeinen Legalisierung und der gesellschaftlichen Etablierung von Abtreibungen ablehnend gegenüberzustehen. Dieses Engagement komme beispielsweise seit vielen Jahren in der von der Deutschen Bischofskonferenz mitverantworteten „Woche für das Leben“ zum Ausdruck.

Nichtssagende Antwort

Die konservative Reforminitiative „Maria 1.0“ zeigt sich damit nicht zufrieden und spricht in einer Pressemitteilung von einer „bemerkenswert nichtssagenden Antwort“. Steinbrecher kritisiert, dass eine Auseinandersetzung mit den Inhalten des Briefes in der vorliegenden Antwort „faktisch nicht stattfindet“. Die deutschen Katholiken und die Vertreter der Weltkirche sowie die Öffentlichkeit hätten einen Anspruch darauf, zu erfahren, „warum der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz fortgesetzt schweigt und weiter an der Zusammenarbeit mit Frau Dr. Stetter-Karp an so exponierter Stelle festhält und warum Bischöfe Dr. Bätzing die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland an der Seite einer Frau gestalten möchte, die das Recht auf Leben der wehr- und schutzlosesten Menschen unter den Vorbehalt des Selbstbestimmungsrechts der Frau stellt und damit sowie mit der Forderung nach flächendeckenden Abtreibungsmöglichkeiten offen gegen die Lehre der Kirche verstößt“.

Offenbar, so heißt es weiter in der Stellungnahme von „Maria 1.0“, solidarisiere sich die DBK weiter mit der ZdK-Präsidentin Stetter-Karp und hoffe, „die Angelegenheit durch Schweigen aussitzen zu können“. Die Kernforderung des Offenen Briefes würden daher unverändert bestehen bleiben. Anlass für den Offenen Brief war die Debatte um die Forderung der Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, nach einem flächendeckenden Abtreibungsangebot in Deutschland. Die Unterzeichner des Briefs kritisierten darin das Schweigen Bätzings angesichts seiner Wortmeldungen zu anderen Themen.

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