Kardinal Robert Sarah, vormaliger Präfekt der römischen Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, hat Geistliche bei einer internationalen Klerustagung in Rom dazu ermutigt, wie Christus zu werden. „Christus ist das Schöne selbst, und die Berufung des Priesters ist schön, wenn sie wahrhaft an der aufopfernden Selbsthingabe Christi in den besonderen Lebensumständen teilhat, in denen zu dienen er berufen ist“, sagte der Kardinal.
Ausdrücklich unterstrich Kardinal Sarah die Bedeutung der Schönheit für die Liturgie. Liturgische Riten sollten ganzheitlich schön sein, auch wenn der äußere Rahmen der Feier, etwa die liturgischen Räume, vielerorts schlicht seien.
Mitten im Gottesdienst wie Touristen im Teenageralter
Befremdet zeigte sich der Kardinal über Geistliche, die während liturgischer Feiern fotografierten. „Wo gibt es in den Rubriken der Konzelebration eine Bestimmung für die konzelebrierenden Priester oder Bischöfe, ihre Handys herauszunehmen und Fotos zu machen? Ich bin immer wieder erstaunt und zutiefst empört über diesen völligen Mangel an Ganzheitlichkeit bei Männern, denen das einzigartige Werk Christi übertragen ist, das nur sie vollziehen können, und die sich dann mitten im Gottesdienst wie durchziehende Touristen im Teenageralter verhalten! Dafür gibt es in der heiligen Liturgie keinen Platz“.
Ein Priester oder ein Bischof, der sich so verhalte, müsse sein Gewissen erforschen und eine tiefe Erneuerung im Wesen und in der Bedeutung der Liturgie suchen. Kardinal Sarah wörtlich: „Er muss erwägen und prüfen, ob er wirklich an die Gegenwart Jesu in der Eucharistiefeier glaubt.“ DT/reg
Lesen Sie die ausführliche Rede von Kardinal Robert Sarah in der kommenden Ausgabe der "Tagespost".