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Gänswein: „Maria Vesperbild ist ein Gegengift gegen das Gift des Zeitgeistes“

Gerade in Zeiten hoher Kirchenaustritte hebt Benedikts langjähriger Privatsekretär Georg Gänswein die Bedeutung des Wallfahrtsortes hervor.
Erzbischof Gänswein hat die Bedeutung von Marienwallfahrtsorten unterstrichen
Foto: Philipp von Ditfurth (dpa) | Für ihn seien Kirchenaustritte ein Zeichen dafür, dass es viel Morsches im Inneren der Kirche gebe, so Gänswein.

Erzbischof Georg Gänswein hat die Bedeutung von Marienwallfahrtsorten unterstrichen. Der langjährige Privatsekretär Papst Benedikts, der kürzlich in sein Heimatbistum Freiburg zurückgekehrt ist und an Maria Himmelfahrt das abendliche Pontifikalamt in der Fátimagrotte feiert, erklärte im Gespräch mit dieser Zeitung, in Zeiten hoher Kirchenaustritte in Deutschland sei Maria Vesperbild „ein Gegengift gegen das Gift des Zeitgeistes“.

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Für ihn seien Kirchenaustritte ein Zeichen dafür, dass es viel Morsches im Inneren der Kirche gebe, so Gänswein. Wenn der Glaube nicht mehr kraftvoll und freudig verkündet werde und es um vieles anderes gehe, was der Glaubensweitergabe überhaupt nicht helfe, sei es nur eine Frage Zeit, „bis ein Ast, der nicht mehr genährt wird, vertrocknet und abstirbt.“

Gemeinsamer Blick zum Herrn "trägt zur Sammlung bei"

Angesprochen auf die Restaurierung der Wallfahrtskirche, in der am Hochaltar zelebriert wird, erklärte Gänswein, er zelebriere dort sehr gern. Die Ausrichtung nach Osten oder „versus Dominum“ – zum Herrn – gebe auch eine innere Sammlung, „die meines Erachtens überhaupt nichts vom Gebet derer nimmt, die die heilige Messe mitfeiern. Der gemeinsame Blick zum Herrn stört nicht, sondern trägt zur Sammlung bei.“ Darum gehe es in der heiligen Messe: dass man sich auf den Herrn hin orientiere, zum Herrn bete und vom Herrn das Sakrament empfange.

Den Auftrag der Muttergottes in Fátima, für die Bekehrung Russlands zu beten, betrachtet Erzbischof Gänswein als unverändert aktuell, doch dieser Auftrag richte sich natürlich nicht nur an Russland. Die Botschaft Fátimas, so der Erzbischof, schließe „die Bekehrung jedes Herzens“ ein. 

Gänswein hatte Papst Benedikt XVI. 2010 bei seiner Pilgerfahrt nach Fátima begleitet. Die prophetische Mission Fátimas, von der Papst Benedikt damals sprach, stellt aus Sicht des Erzbischofs nichts Punktuelles dar, sondern etwas Bleibendes. Über die Formulierung von Papst Benedikt („Wer glaubt, dass die prophetische Mission Fátimas zu Ende sei, der irrt sich“) sei viel gesprochen worden, aber eine klare Deutung stehe aus seiner Sicht noch aus.  DT/reg

 

Erzbischof Gänswein über die Glaubensweitergabe, die Zelebration gen Osten und den Auftrag der Muttergottes in Fátima, für die Bekehrung Russlands zu beten: Lesen Sie das ausführliche Interview in der kommenden Ausgabe der "Tagespost".

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