Der eigentliche Gründungsakt erfolgte während der Heiligen Messe, die vom Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt, dem Berliner Erzbischof Heiner Koch als Metropolit der Kirchenprovinz, Bischof Rudolf Voderholzer von Regensburg und Bischof Tadeusz Lytinski aus dem Nachbarbistum Zielona Gora sowie vom Abt Maximiliam Heim aus dem Mutterkloster Unserer Lieben Frau zum Heiligen Kreuz im Wienerwald in einer überfüllten Kirche konzelebriert wurde. Nachdem Bischof Ipolt, in dessen Bistum Neuzelle liegt, seine Zustimmung öffentlich erklärt hatte, und Abt Maximilian Heim die sechs entsandten Mönche nach ihrer Bereitschaft gefragt hatte, „im Gebiet der Abtei Unserer Lieben Frau von Neuzelle das klösterliche Leben in Gebet und Arbeit wieder aufzunehmen“, erklärte der Abt von Heiligenkreuz: „So gründen wir heute, am 2. September 2018, im 750. Jahr der ersten Klostergründung ein neues Kloster und errichten es als von der Zisterzienserabtei Unserer Lieben Frau von Heiligenkreuz abhängige Kloster Unserer Lieben Frau von Neuzelle“.
Zeigen, dass sich die Suche nach Gott lohnt
Die sechs Gründermönche P. Simeon Wester, P. Kilian Müller, P. Konrad Ludwig, P. Aloysius Zierl, P. Isaak Käfferlein und P. Alberich Fritsche wohnen bereits seit einem Jahr im katholischen Pfarrhaus in Neuzelle – in unmittelbarer Nachbarschaft zur evangelischen Kirche: Als infolge des Wiener Kongresses die sächsische Niederlausitz zu Preußen kam, wurde 1817 das Neuzeller Kloster durch König Friedrich Wilhelm III. säkularisiert, und die katholische Pfarrkirche zu einer evangelischen Pfarrkirche. Nun sind 200 Jahre danach die Zisterzienser nach Neuzelle zurückgekehrt. P. Simeon Wester wurde von Abt Maximilian als Prior bestimmt. Sie wagen – so Bischof Ipolt von Görlitz – „hier in Brandenburg einen neuen Anfang, um mit der Regel des heiligen Benedikts Gott zu suchen.“ Die sechs Zisterziensermönche wurden bereits am 20. August, dem Hochfest des heiligen Bernhard von Clairvaux (1090-1153) aus dem österreichischen Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz feierlich ausgesandt. Was sich der Görlitzer Bischof, der sich bereits 2016 an die Abtei Heiligenkreuz mit der Bitte um die Klosterneugründung wandte, von den Mönchen erwartet, fasste er am Ende seiner Predigt zusammen: „Zeigen Sie mit Ihrem monastischen Leben – den Christen wie auch den vielen, die Gott noch nicht kennen – zeigen Sie beispielhaft, dass sich die Suche nach Gott lohnt, dass sie einen Menschen glücklich machen und erfüllen kann. Seien Sie frohe Gefährten für die Menschen, die hierher nach Neuzelle kommen und nach Antworten für ihr Leben suchen. Ich bin sicher: Wenn Sie selbst Gottsucher bleiben, wird das andere anstecken und einladen. Nicht mehr und nicht weniger erwarten Gott und das Gottesvolk von Ihnen.“
DT (jbj)
Einen ausführlichen Bericht über die Klosterneugründung in Neuzelle können Sie in der nächsten Ausgabe der „Tagespost“ vom 6. September lesen.