In ein abwechslungsreiches Unterhaltungsformat gepackt hat am Montagabend zum fünften Mal die Spendengala „La Nuit du Bien Commun“ (Nacht des Gemeinwohls) in Paris stattgefunden. Das Besondere der Veranstaltung: Gründer, Projektträger und Spender entstammen größtenteils dem katholischen Milieu. Zwölf Träger gemeinnütziger Projekte durften während des Abends die Projekte ihrer Non-Profit-Organisationen vorstellen. Die Vereinsvorsitzenden hatten jeweils vier Minuten, um die anwesenden Spender vom Nutzen und den Erfolgschancen ihres jeweiligen Projekts zu überzeugen. Insgesamt wurden an diesem Abend 1.020.781 Euro gesammelt.
Schauspiel zur Geschichte der Kathedrale Notre Dame
Neben sozial-karitativen Projekten wie etwa der Einrichtung von Wohngemeinschaften für Autisten oder die Renovierung eines Hauses für junge Straftäter standen auch ausgefallenere Angebote auf dem Plan: „Symphonia“ plant ein historisches Schauspiel zur Geschichte der Kathedrale Notre Dame de Paris für 2023; „Canto“ produziert eine App zur Erhaltung und Verbreitung des französischen Volksliedguts; „Arcade“ renoviert mit der Unterstützung von ehrenamtlichen Helfern historische Bauwerke wie verfallene Klöster und baufällige Schlösser; „Bouge ton coq“ eröffnet genossenschaftliche Lebensmittelläden in Dörfern, deren nächster Supermarkt 30 Kilometer entfernt ist.
Der persönliche Kontakt zwischen Trägern der Projekte und Spendern sei für die „Nuit du Bien Commun“ zentral, erklärt Thibault Farrenq, einer der Initiatoren, im Gespräch mit der „Tagespost“. „Man möchte die Leute gerne kennen, denen man Geld gibt und aussuchen können, wem man gibt.“ Der junge Unternehmer hat die „Nuit du Bien Commun“ 2017 gemeinsam mit dem Großinvestor Pierre-Edouard Stérin und dem Firmengründer Stanislas Billot de Lochner ins Leben gerufen.
Für alle drei ist die Initiative eine Chance, ihren katholischen Glauben in die Praxis umzusetzen und auch andere zur Großzügigkeit zu ermuntern. Wichtig ist ihnen dabei, Spenden als Investition in gesellschaftlicher Veränderung zu betrachten. Die vorgestellten Projekte müssen daher auch Kriterien wie Innovation und Nachhaltigkeit genüge tragen. DT/fha
Erfahren Sie in der kommenden Ausgabe die Hintergründe zu diesem Zusammentreffen aus Wirtschaft, Gemeinwohl und Showbusiness.