Kirche

Der Evangelische Kirchentag fremdelt mit der Heiligen Schrift

Die Evangelischen Kirchentage, die inzwischen immer weniger Besucher anziehen, fallen durch Bibelferne auf. Umso intensiver wird ideologisch gearbeitet.
Evangelischer Kirchentag 2019
Foto: Bernd Thissen (dpa) | Evangelischer Kirchentag: Pappsitze warten auf Kirchentagsbesucher.

Es ist nicht allein die Lutherbibel in neuer Übersetzung, die als Stolperstein zwischen den Protestanten und der Wahrheit des Evangeliums steht.

Maigrüne Farbe - "Was für ein Vertrauen"

Auch die Evangelischen Kirchentage, die inzwischen immer weniger Besucher anziehen, fallen durch Bibelferne auf. Umso intensiver wird ideologisch gearbeitet. Mit maigrüner Farbe und dem Motto „Was für ein Vertrauen“ werben die Veranstalter des Evangelischen Kirchentages in Dortmund 2019 um Teilnehmer. Schätzungsweise 90 000 „Dauerteilnehmer“ werden zu dem Treffen erwartet, darunter prominente Redner wie Bundeskanzlerin und Bundespräsident, darunter auch etwa 45 000 direkt Mitwirkende oder andere Dienstleister. Als Präsident des Kongresses fungiert in diesem Jahr der ehemalige Katholik Hans Leyendecker, der als sogenannter „Enthüllungsjournalist“ beim „Spiegel“ und der „Süddeutschen Zeitung“ wirkte.

IDEA: "Verzerrung und Verfälschung der biblischen Botschaft"

Im Vorfeld der evangelischen Laienversammlung, die noch bis zum 23. Juni laufen wird, sorgte der Konflikt um die Ausladung von Repräsentanten der Alternative für Deutschland (AfD) für Schlagzeilen. „Wähler und Sympathisanten der AfD“ seien zwar eingeladen, erklärte Leyendecker, aber nicht Repräsentanten der Partei. Man wolle gegenüber der konservativen Partei „Kante zeigen“. Daraufhin warfen laut IDEA drei AfD-Landtagsfraktionen in einem 49-seitigen Papier dem Kirchentag „linksgrünen Zeitgeist“ und „ideologisch begründete Verzerrung und Verfälschung der biblischen Botschaft“ vor.

DT/reg (jobo)

Wie die Maßnahmen der EKD und die Vorhaltungen von IDEA einzuordnen sind, erläutert Hinrich E. Bues in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 19. Juni 2019.

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