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Aachener Bischof will keine "Gewinner und Verlierer" im Kommunionstreit

Im Streit über den Kommunionempfang für nichtkatholische Ehepartner hat der Aachener Bischof Helmut Dieser die Hoffnung auf Einigung bekundet.
Priester mit einer Hostienschale in den Händen
Foto: Sebastian Widmann (KNA) | Ein Priester teilt beim Pontifikalamt zu Fronleichnam am 4. Juni 2015 in München die Kommunion aus einer goldenen Hostienschale aus. Dieses Bild ist Teil des Features "Eucharistie".

Im Streit über den Kommunionempfang für nichtkatholische Ehepartner hat der Aachener Bischof Helmut Dieser die Hoffnung auf Einigung bekundet. Es dürfe innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz „keine Spaltung in Gewinner und Verlierer“ geben, sagte er am Freitag vor Journalisten in Aachen. Die Bischöfe müssten nun so lange miteinander geistlich ringen, „bis wir eine Gemeinschaft gefunden haben“.

Die Bischöfe hatten im Februar mit Drei-Viertel-Mehrheit eine bislang unveröffentlichte Handreichung beschlossen, wonach nichtkatholische Ehepartner im Einzelfall die Kommunion empfangen können. Sieben Bischöfe, darunter der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, wandten sich daraufhin in einem Brief an den Vatikan und baten um Klärung der Frage, ob eine solche Regelung von einer einzelnen Bischofskonferenz beschlossen werden kann. Der Vatikan verwies den Konflikt zur Klärung an die deutschen Bischöfe zurück.

Eine Drei-Viertel-Mehrheit scheine dem Papst nicht auszureichen, sagte Dieser der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der Papst wolle, dass die Bischöfe bei allem Streit beieinanderblieben. Es sei kein Skandal, dass die Minderheiten-Gruppe den Schulterschluss mit Rom suche. Schwierig sei aber der in der Öffentlichkeit entstandene Eindruck, dass die Bischöfe auseinanderdrifteten. Dies lasse der Papst nicht durchgehen. Daher sei es klug von ihm gewesen, die Lösung der Frage nach Deutschland zurückzugeben.

DT/KNA

 

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