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Priesterausbilder sollen sich auf neue Kulturformen einstellen

Papst Franziskus hat die Priesterausbilder des deutschen Sprachraums zu einer "neuen Evangelisierung" des Kontinents Europa ermutigt. Zugleich entstünden neue und unterschiedliche Kulturformen, sagte der Papst.
Priester
Foto: Boris_Roessler (dpa) | Priester auf dem Petersplatz in Rom.

Dabei gelte es, Gewohntes abzulegen und sich auf Fremdes einzulassen, so Franziskus bei einer Begegnung mit den Leitern der Priesterseminare am Donnerstag im Vatikan. Vor dem Hintergrund einer immer geringeren Zahl von Interessenten am Priesterberuf mahnte der Papst die Regenten selbst, ihre Berufung erkennbar zu leben. Es gehe um die Zuwendung zum konkreten Menschen, "der bedürftig ist, der die Nähe der Menschen und die Nähe Gottes braucht". Dafür seien auch die jungen Männer zu sensibilisieren, die sich auf den Priesterberuf vorbereiteten. Eine Berufung erfolge dabei immer "in eine größere Gemeinschaft" hinein, betonte Franziskus.

Angeführt wurde die Delegation mit 45 Teilnehmern vom Vorsitzenden der Deutschen Regentenkonferenz Hartmut Niehues, Regens des Priesterseminars im Bistum Münster. Niehues hatte sich in der Vergangenheit für "arbeitsfähige Gruppengrößen" in der Priesterausbildung ausgesprochen und dafür eine Zusammenlegung bislang selbstständiger Seminare oder auch eine gemeinsame Ausbildung mit anderen pastoralen Berufsgruppen ins Gespräch gebracht. Das System, wie es bisher bestehe, sei "am Ende".

In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 76 Männer zu Diözesanpriestern geweiht. 2015 erreichte die Statistik mit 51 Weihen ihren niedrigsten Stand, 1995 etwa waren es noch 186. Die Zahl der Eintritte in Priesterseminar lag nach Angaben der Deutschen Regentenkonferenz im Jahr 2003 noch bei knapp 200. Seitdem halbierte sie sich.

KNA / DT (jbj)

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