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Maximilian Kolbe lebte im vollen Gottvertrauen

Jeder Getaufte hat einen Orientierungspunkt für sein Leben: seinen Namenspatron. Unsere Junge Feder Max hat seinen anlässlich seiner Firmung kennengelernt.
Maximilian Kolbe ist der Namenspatron von Max Maletzki.
Foto: Gemeinfrei | Maximilian Kolbe ist der Namenspatron von Max Maletzki.

Wie in allen Lebensbereichen bedarf es auch auf dem Glaubensweg immer wieder Orientierung. Woran können wir uns orientieren, auf wen können wir schauen, wen kann ich mir ganz persönlich zum Vorbild nehmen? Nicht selten stellt man fest, dass es entweder schwerfällt, überhaupt einen Orientierungspunkt zu finden, oder aber, dass wir durch eine überwältigende Anzahl an Möglichkeiten überfordert werden. Was den eigenen Glaubensweg angeht, so durfte ich feststellen, dass wir als Christen das Glück haben, schon von Geburt an mit einer persönlichen Orientierungshilfe ausgestattet worden zu sein: mit unserem Namen.

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Hinter dem Namen steht ein Patron, ein Heiliger, der trotz aller Schwierigkeiten der Welt ein Leben in tiefem Vertrauen auf Christus geführt hat und sich ganz dem Willen Gottes unterworfen hat.

Leben im Vertrauen

Meine Firmung als Erwachsener und der dadurch verstärke Wunsch nach Orientierung im Glauben waren Anlass genug, mich einmal selbst mit meinem Namenspatron, dem heiligen Maximilian Kolbe, zu befassen. Kolbes Leben war von den Schwierigkeiten beider Weltkriege und den lebenslangen Folgen einer Tuberkulose-Erkrankung geprägt. Nichtsdestotrotz lebte er im vollen Vertrauen auf die Gottesmutter als seine himmlische Fürsprecherin und trat den verschiedensten Menschen stets mit Nächstenliebe entgegen – beides konnte sich Kolbe auch noch dann bewahren, als er 1941 von den Nationalsozialisten verhaftet und deportiert wurde.

Allein ein kurzer Blick auf derartige Lebensumstände ermahnt zur Demut. Schaue ich vergleichend auf mein Leben, so erkenne ich in den alltäglichen Schwierigkeiten schlussendlich nur mangelndes Gottvertrauen meinerseits. Mir wird bewusst, wie viel mehr Christen in anderen Zeiten und an anderen Orten zu ertragen hatten und noch immer haben.

Sorgt euch nicht

Gerade aber aus dieser Erkenntnis heraus lässt sich neues Gottvertrauen schöpfen: In meinem Namenspatron habe ich Orientierung, habe ich einen Menschen, der den Weg in und zu Christus vor mir gegangen ist und der auf diesem Weg große Hindernisse überwinden konnte. Aus Demut erwächst Mut zu einem frommeren, tugendhaften Leben.

Für mich ist es vor allem die Leichtigkeit, mit welcher Kolbe seine Unternehmungen führte, die mich zum Umdenken bewegt. „Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen“ (Mt 6,34) ist eine Aufforderung Jesu, die der heilige Maximilian verinnerlicht hatte, und an der ich selber regelmäßig scheitere. Anstatt aber an dieser eigenen Unvollkommenheit zu verzweifeln oder das Bestreben nach Verbesserung gänzlich zu verwerfen, zeigt mir der Blick auf meinen Namenspatron, dass eine solche – auf Gottvertrauen gegründete – Sorglosigkeit erstrebenswert und möglich ist.

Vergesst die Liebe nicht

Auch ermutigt mich mein Namenspatron zu mehr Nächstenliebe: Sie ist Kern der Botschaft Jesu, und doch offenbart sich mir tagtäglich meinen Mangel an dieser Tugend. „Vergesst die Liebe nicht!“ – diese Worte gab Kolbe im September 1938 seinen Ordensbrüdern mit auf einen unklaren Weg, nachdem die Nationalsozialisten wenige Tage zuvor in Polen eingefallen waren. Ein Ratschlag, an den sich der Heilige selbst noch im „Hungerbunker“ im Konzentrationslager Auschwitz halten sollte. Und ein Ratschlag, den vermutlich jeder nicht oft genug hören kann.

Woran können wir uns orientieren? Ich denke, in all dem Trubel und in der Flut an Nachrichten kann ein wenig Rückbesinnung sehr heilsam sein: Es gab Menschen, die uns mit einem heiligen Leben vorangegangen sind, und jeder Einzelne von uns hat allein durch seinen Namen eine Verbindung zu einem Heiligen. Zu wissen, einen solchen Fürsprecher und ein solches Vorbild zu haben, ist nicht nur tröstlich, sondern gibt auch Kraft für den eigenen Glaubensweg.

Maletzky
Foto: DT/privat | Max Maletzki

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