Katholische Organisationen und Pro-Life-Aktivisten in den USA haben mit Optimismus auf die Nominierung des Katholiken Brett Kavanaugh für den Obersten Gerichtshof reagiert. Indem er Kavanaugh für den freigewordenen Posten vorschlug, habe Präsident Trump „eine weitere ausgezeichnete Wahl getroffen“, erklärte Marjorie Dannenfelser, Vorsitzende der Lebensschutz-Organisation „Susan B. Anthony List“. Trump habe sein Versprechen gehalten, nur solche Juristen zu nominiern, die die Verfassung wörtlich auslegen. Sie bezeichnete Kavanaugh als „erfahrenen, prinzipientreuen Juristen“ mit einer starken Bilanz was den Schutz des Lebens und der Verfassungsrechte betrifft.
Der Vorsitzende der „Catholic Medical Association“, Peter T. Morrow, bezeichnete Kavanaugh als „solide“ hinsichtlich der Themen, die den Lebensschutz betreffen. Trump „löst weiterhin sein Versprechen ein, nur Pro-Life-Richter für den Supreme Court vorzuschlagen“, so Morrow.
Catherine Glenn Foster, Vorsitzende der Lebensschutz-Organisation „Americans United for Life“, betonte ebenfalls, dass der 53-jährige Kavanaugh die Verfassung wörtlich auslegen werde und der Rechtsstaatlichkeit verpflichtet sei, „inklusive dem Schutz menschlichen Lebens“. Seine Nominierung sei ein „zukunftsträchtiger Moment“ für das Land und eine bedeutende Chance, das Oberste Gericht in eine konservative Richtung ausschlagen zu lassen. Jeanne Mancini, Mitorganisatorin des Marsches für das Leben, lobte Kavanaugh als „Mann des Glaubens“ und „Familienmenschen“, der „außergewöhnlich qualifiziert“ sei für den Supreme Court.
Kavanaugh war am Montagabend in Washington von US-Präsident Trump als Kandidat für den Supreme Court vorgeschlagen worden, nachdem der amtierende Richter Anthony Kennedy für Ende Juli aus Altersgründen seinen Rücktritt angekündigt hatte. Kavanaugh wurde vom ehemaligen Präsidenten George W. Bush 2007 zum Richter am Berufungsgericht in Washington ernannt. Der verheiratete Vater von zwei Töchtern, der in Washington regelmäßig die Messe im „Shrine of the Most Blessed Sacrament“ besucht, ist ein wörtlicher Verfechter der Verfassung. Das Recht auf Waffenbesitz verteidigt er, Abtreibungen sieht er äußerst kritisch. Bevor Kavanaugh sein Amt antreten kann, muss er vom US-Senat bestätigt werden. Das gilt als äußerst unsicher, da die Republikaner nur über eine knappe Mehrheit von 51 zu 49 Sitzen verfügen.
DT/mlu