Seit Donald Trump im Weißen Haus residiert, haben die Mullahs in Teheran nichts mehr zu lachen. Am 8. April gingen die USA einen gewaltigen Schritt in ihrer Iranpolitik weiter und stuften die iranischen Revolutionswächter als terroristische Gruppe ein.
Streitkräfte eines Landes bisher noch nie zu Terroristn deklariert
Das ist insofern eine historische Entscheidung, weil bisher noch nie die Streitkräfte eines Landes offiziell zu Terroristen deklariert worden sind; die Revolutionswächter machen – neben der regulären Armee – einen Teil der iranischen Streitmacht aus. Die Reaktionen auf diese mutmaßlich folgenreiche Entscheidung waren vielfältig.
Iranische Offizielle reagierten wie sie es immer in solchen Fällen tun: Mit Drohgebärden gegen Zehntausende US-Truppen rund um den Iran, welche in der Reichweite der iranischen Raketen liegen. Der Nationale Sicherheitsrat des Iran erklärte im Gegenzug die US-Streitkräfte zu Terroristen. In einem symbolträchtigen Akt erschienen die meisten Parlamentarier in der Uniform der Revolutionsgarde im von Reformern dominierten Parlament, um ihre Solidarität kundzutun. Die Botschaft an Trump lautete, dass er sich mit einer ganzen Nation angelegt habe.
Die Revolutionswächter sind im Iran abgrundtief verhasst
Dem ist aber nicht so. Die Revolutionswächter sind im Iran abgrundtief verhasst. Sie sind nicht nur eine Militärmacht, welche bisher im Inland die Niederschlagung der Protestaktionen zu verantworten hat und im Nahen Osten omnipräsent ist, indem sie zahlreiche terroristische und sektiererische Gruppen und Grüppchen mit Finanzen und Waffen unter die Arme greift. Sie stellen auch eine gigantische Wirtschaftsmacht dar.
DT
Warum sich die EU und besonders Deutschland in dieser Angelegenheit überraschend zurückgehalten haben und nicht wie gewohnt auf Trump losgegangen sind, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 18. April 2019.