Seit Wochen dominieren in Nigeria Entführungen die Schlagzeilen. Besondere Aufmerksamkeit gilt derzeit 20 Studierenden der Medizin, die am 15. August im Bundesstaat Benue in Ost-Zentral-Nigeria entführt wurden. Von ihnen gibt es noch immer keine Nachricht.
Die Studenten waren auf dem Weg zum jährlichen nationalen Kongress der Föderation der katholischen Medizin- und Zahnmedizinstudenten (FECAMDS), als sie auf der Straße von bewaffneten Banditen abgefangen wurden. Wie die vatikanische Nachrichtenagentur Fides weiter berichtete, wurde die Entführung vom nationalen Präsidenten des Kongresses,Ige Gabriel Ariyo, und von der nationalen Generalsekretärin Mary Rose Malomo bekannt gegeben.
Zum Gebet aufgerufen
In einer Erklärung heißt es: „Wir appellieren an die Öffentlichkeit und die Medien, die Sensibilität der Situation zu respektieren und keine unbestätigten Informationen zu verbreiten, die die Situation gefährden könnten“. Die Föderation der katholischen Medizin- und Zahnmedizinstudenten hat unterdessen zu einem Gebetstreffen aufgerufen, um gemeinsam für die sichere Freilassung der Studierenden zu beten. Nigerianischen Presseberichten zufolge wurden die 20 Studenten von einer Gruppe von Fulani-Nomaden entführt.
Zwölf der Entführten studieren an der Universität Maiduguri, acht an der Universität Jos. Maiduguri ist die Hauptstadt des Bundesstaates Borno, der Geburtsstätte der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram. Jos ist die Hauptstadt des Bundesstaates Plateau, der von Auseinandersetzungen zwischen sesshaften und nomadischen Bevölkerungsgruppen geprägt ist. DT/chp
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