In den Streit um das Rettungsschiff „Aquarius“ mit 629 Migranten hat sich nun auch die katholische Kirche eingeschaltet. Menschenleben in Sicherheit zu bringen, sei ein Akt der Humanität und dürfe nicht Gegenstand politischer Verhandlungen oder eines Disputs zwischen Regierungen sein, erklärte der Jesuiten-Flüchtlingsdienst in Rom. Jetzt sei eine rasche Lösung nötig, um den Migranten notwendige medizinische Betreuung zukommen zu lassen.
Die Ordenseinrichtung verwies in ihrer Mitteilung vom Sonntagabend darauf, unter den Geretteten seien 123 Minderjährige und sieben schwangere Frauen. Demonstrative Akte, die Konsequenzen für die Gesundheit von Männern, Frauen und Kindern hätten, brächten nichts angesichts einer fehlenden langfristigen Einwanderungspolitik mit Möglichkeiten einer legalen Einreise. Im Gegenteil erhöhe dies das Risiko, dass Unschuldige auf der Suche nach Sicherheit auf dem Meer ums Leben kämen, so die Jesuiten.
Das private Rettungsschiff „Aquarius“ mit 629 Flüchtlingen an Bord kreuzt derzeit zwischen Malta und der zu Italien gehörenden Insel Sizilien. Die maltesische Regierung lehnt es ab, die in libyschen Gewässern geretteten Migranten aufzunehmen. Italiens neuer Innenminister Matteo Salvini von der fremdenfeindlichen Lega Nord drohte an, bei einer fortgesetzten Weigerung Maltas die italienischen Häfen für Migranten zu schließen.
DT/KNA