Dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden wurden im dritten Quartal 2023 rund 26.600 vorgeburtliche Kindstötungen gemeldet. Das sind rund 100 (+ 0,7 Prozent) mehr als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Damit stieg die Zahl der der Behörde gemeldeten Abtreibungen bereits zum sechsten Mal in Folge. Wie die Wiesbadener Statistiker schreiben, seien „die Ursachen für diese Entwicklung“ anhand der dem Amt vorliegenden Daten „nicht bewertbar“. Insbesondere lägen der Behörde keine Erkenntnisse über die persönlichen Entscheidungsgründe für eine vorgeburtliche Kindstötung nach der Beratungsregelung vor.
Abtreibungspille kommt vermehrt zur Anwendung
Wie das Amt weiter meldet, seien 96 Prozent der gemeldeten Abtreibungen nach der Beratungsregelung vorgenommen worden. Eine Indikation aus medizinischen Gründen oder aufgrund von Sexualdelikten sei in vier Prozent der Fälle Begründung für die Abtreibung gewesen. Die meisten vorgeburtlichen Kindstötungen (48 Prozent) seien mit der Absaugmethode durchgeführt worden. In 39 Prozent der Fälle sei die Abtreibungspille Mifegyne zum Einsatz gekommen. Im dritten Quartal des Vorjahres waren es noch 35 Prozent gewesen. Die Mehrzahl der tödlichen Eingriffe erfolgte ambulant. 83 Prozent in Arztpraxen und OP-Zentren, 14 Prozent in Krankenhäusern.
Rund 42 Prozent der schwangeren Frauen hatten vor der Abtreibung noch kein Kind zur Welt gebracht. 69 Prozent der Frauen, die eine Abtreibung vornehmen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt, 20 Prozent zwischen 35 und 39 Jahre. Neun Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter, drei Prozent waren jünger als 18 Jahre. DT/reh
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