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Präsident Vella: Bereit bei Abtreibungsliberalisierung zurückzutreten

Er hat seine Ablehnung von Abtreibungen wiederholt verdeutlicht. Nun hofft er eine Gesetzesänderung zu verhindern: Es gäbe bei „Mord“ keine „halben Sachen“.
George William Vella,
Foto: Bernd Elmenthaler via www.imago-images.de (www.imago-images.de) | George William Vella, Präsident von Malta, will im Falle der Liberalisierung der Abtreibung auf Malta zurücktreten.

Der Präsident Maltas, George Vella, hat in seinem Umfeld angekündigt, dass er zurücktreten werde, wenn die Veränderung des Abtreibungsgesetzes im Parlament angenommen wird. Das hat die Times of Malta Ende November berichtet.

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Änderung des Gesetzes

Die von der Regierung vorgeschlagene Gesetzesänderung soll Ärzte und Schwangere vor strafrechtlichen Verfolgungen nach einer Abtreibung aus gesundheitlichen Gründen schützen. Vella befürchte, dass die vorgeschlagene Änderung einen Eingriff ermögliche, wenn die Gesundheit einer Frau und nicht ihr Leben als gefährdet erachtet wird. 

Vella, von Beruf Arzt, möchte damit seine Ablehnung von Abtreibungsliberalisierung verdeutlichen. Als Präsident hatte er bereits in der Vergangenheit öffentlich seinen Rücktritt zugesichert, solle das Parlament ein neues Abtreibungsgesetz verabschieden.

„Du hast entweder getötet oder nicht getötet“

Im Mai letzten Jahres formulierte er gegenüber Net News seine Ablehnung von Abtreibungen: „Du hast entweder getötet oder nicht getötet, es kann keinen halben Tod geben. Ich bin ganz klar, es gibt kein Wenn und Aber.“ Es gäbe „keine halben Sachen“, wenn es um „Mord“ geht.

Das Parlament wird voraussichtlich am 19. Dezember, vor der Weihnachtspause, die zweite Lesung beenden und über den Vorschlag abstimmen. Solle dies geschehen müsse der Präsident das Gesetz unterschreiben. Dies möchte Präsident Vella im Notfall durch seinen Rücktritt verzögern. DT/jmo

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