Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Politik

Ohio: Gesetz gegen Abtreibung nach Down-Syndrom-Diagnose

Im US-Bundesstaat Ohio wurde ein Gesetz verabschiedet, das es Frauen verbietet, eine Abtreibung vornehmen zu lassen, wenn ihr ungeborenes Kind im Rahmen eines Pränataltests mit dem Down-Syndrom diagnostiziert wurde.
Abtreibung
Foto: Peter Endig (dpa-Zentralbild) | Das undatierte Foto zeigt einen sieben Wochen alten Fötus in einer Fruchtblase. Foto: Peter Endig/dpa (zu dpa «Erneut weniger Abtreibungen in Deutschland» vom 13.03.2014) +++(c) dpa - Bildfunk+++

Wird bei einem ungeborenen Baby eine Fehlbildung oder eine chromosomale Anomalie erkannt, so hat dessen Mutter hierzulande die Möglichkeit, sich für eine Abtreibung zu entscheiden. Die meisten Frauen machen davon Gebrauch, insbesondere bei Trisomie 21: Statistiken zufolge enden rund 90 Prozent der pränatalen Diagnosen des Down-Syndroms mit einer Abtreibung.

Im US-Bundesstaat Ohio wurde nun ein Gesetz verabschiedet, das es Frauen verbietet, eine Abtreibung vornehmen zu lassen, wenn ihr ungeborenes Kind im Rahmen eines Pränataltests mit dem Down-Syndrom diagnostiziert wurde. Ärzte, die sich an einer Abtreibung mit dieser Indikation beteiligen, verlieren ihre Zulassung und werden zudem strafrechtlich verfolgt.

Das Parlament von Ohio stimmte mit 20 zu 12 Stimmen für dieses Gesetz, das Abtreibungen in den Fällen verbietet, wenn der Arzt weiß, dass der Eingriff wegen einer Down-Syndrom-Diagnose vorgenommen werden soll. Die Mütter werden hingegen nicht strafrechtlich verfolgt.

Independent / jbj

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen. Kostenlos erhalten Sie die aktuelle Ausgabe

Themen & Autoren
Down-Syndrom Schwangerschaftsabbruch Trisomie 21

Weitere Artikel

Für den 46-jährigen Jad Issa stellte Trisomie 21 nie ein Hindernis dar, um eine Arbeit zu finden, zu heiraten – und nun einen Zahnarzt zum Sohn zu haben.
06.10.2022, 18 Uhr
Meldung
Bluttests auf Trisomien werden Kassenleistung. Und das ist erst der Anfang. Wie die nicht-invasive Pränataldiagnostik Schwangerschaft und Geburt zu verändern droht.
31.03.2022, 17 Uhr
Stefan Rehder

Kirche

In der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) ist ein Streit um das Pfarramt für Frauen entbrannt. Im äußersten Fall droht die Spaltung.
22.04.2024, 16 Uhr
Vorabmeldung