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Offen über Christenverfolgung sprechen

Nach wie vor scheint es nicht opportun, Christenverfolgung beim Namen zu nennen, beklagt Andreas Thonhauser von „ADF International“. Zahlen und Fakten würden dies jedoch dringend erforderlich machen.
Nach den Anschlägen in Sri Lanka
Foto: Manish Swarup (AP) | Ein katholischer Priester aus Sri Lanka steht neben Glasscherben vor der Kirche St. Anthony's in Colombo, Sri Lanka. Christenverfolgung müsse endlich beim Namen genannt werden, meint Andres Thonhauser.

Zugegeben, die Terrorangriffe in Sri Lanka zu Ostern haben kaum mehr Neuigkeitswert. Zum Teil hat man sich damit abgefunden, zum Teil die Toten und Verwundeten aufrichtig beweint. Bevor wir uns Aktuellem zuwenden, drei Richtigstellungen:

Sri Lanka: Gezielte Angriffe gegen die christliche Minderheit

Erstens waren die Angriffe gezielt gegen die christliche Minderheit gerichtet. Während international auf eine Attacke auf Hotels und Kirchen berichtet wurde, erwähnte man kaum, dass alle Ziele einen christlichen Bezug hatten. Betroffen waren nämlich jene Hotels, die ein Osterfrühstück für die Besucher der Osterliturgien anboten. Der Terror richtete sich nicht gegen politisches Establishment und westliche Mächte im Land. Man griff gezielt Christen an.

Zweitens zitierte man immer wieder Behörden aus Sri Lanka, dass die Anschläge als Vergeltung für Christchurch zu verstehen wären. Nachdem Moscheen in Neuseeland angegriffen wurden, kam nun der Gegenschlag auf Kirchen. Bloß, die Terroristen von Christchurch hatten nichts mit Christentum am Hut. Das ist kein „Kampf der Religionen“, wie fälschlich analysiert wurde.

Weder Theresay May noch Emmanuel Macron identifizierten Christen als Betroffene

Drittens nannten Politiker wie Hillary Clinton und Barack Obama die Opfer „Easter Worshippers“, also „zu Ostern Betende“, nur um ja nicht das Wort Christen in den Mund nehmen zu müssen. Damit standen sie leider nicht alleine, weder Theresa May noch Emmanuel Macron identifizierten Christen als Betroffene. Nach wie vor scheint es nicht opportun, Christenverfolgung beim Namen zu nennen. Man mächte wohl niemanden diskriminieren? Zahlen und Fakten sprechen eine eindeutige Sprache.

DT

Welch dramatische Zahlen ein Bericht des britischen Außenamtes zu Christenverfolgung zutage befördert, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 16. Mai 2019.

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