Mit großer Sorge verfolgen die katholischen Bischöfe Österreichs rechtliche Entwicklungen auf europäischer Ebene, die das Verbot von Leihmutterschaft in Österreich und anderen Ländern aushebeln könnten. In bestimmten Ländern werde „das Geschäft mit Leihmutterschaft immer rücksichtsloser“, heißt es in einer Erklärung der Bischofskonferenz, die am Freitag veröffentlicht wurde. „Diesen Tendenzen muss Einhalt geboten werden, weil sie gegen fundamentale Werte verstoßen.“
Rücksichtslose Ausbeutung von Frauen
Leihmutterschaft sei „eine rücksichtslose Ausbeutung von Frauen, macht Kinder zur Ware und widerspricht den Menschenrechten“. Die österreichischen Bischöfe treten für ein striktes Verbot der Leihmutterschaft nicht nur in Österreich, sondern auch weltweit ein. „Wenig bekannt ist, dass die Anbieter der in den meisten Ländern verbotenen Praxis der Leihmutterschaft wegen des Krieges in der Ukraine ihre Strategie verändert haben und nun auf Georgien ausweichen.“
Aber auch Griechenland, Mexiko, Kolumbien und andere Länder seien immer mehr von Zuständen betroffen, „die an Formen von Menschenhandel aus dunkelsten Zeiten erinnern“, heißt es in der Stellungnahme der Bischöfe. Ermutigend sei, „dass der Kampf gegen reproduktive Ausbeutung zunehmend von Frauenrechtsorganisationen unterstützt wird“. DT/sba
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