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Österreich: Kita-Symposium deckt hohe Bedarfe auf

Eine Veranstaltung der Wirtschaftskammer Österreich zur frühkindlichen Betreuung plädiert für höhere Investitionen im Kita-Bereich.
Kinder malen
Foto: Alicja / Pixabay | 430.000 Kitaplätze fehlen dem Land Österreich derzeit.

Bei einem Kindergartensymposium der Wirtschaftskammer Österreich zum Thema „starke Elementarbildung, starker Standort“ wurde der Frage nachgegangen, wie entscheidend eine qualitätsvolle elementare Bildung für den weiteren Lebensweg von Kindern tatsächlich ist. Gleich zu Beginn der Veranstaltung plädierte Bo Stjerne Thomson von LEGO Education für spielerisches Lernen im Kindergarten. Kleine Kinder könnten dadurch Kreativität, soziale Kompetenz und sprachliche Fähigkeiten besser entwickeln. LEGO Education entwickelt und vertreibt als Teil der LEGO-Gruppe Lernmaterialien für Krippen, Kitas und Grundschulen.

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Auch von Seiten der Wirtschaft wurde die Forderung laut, verstärkt in die Elementarbildung zu investieren, um die Lebenschancen von Kindern zu verbessern. So erklärte der Direktor des Instituts für höhere Studien (IHS) Holger Bonin, dass der alte Spruch „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ auch wissenschaftlich bestätigt sei. Es sei daher entscheidend, dass das Kleinkind durch das Elternhaus und dann vom Kindergarten erst einmal nicht-kognitive Fähigkeiten vermittelt bekomme wie Ausdauer, Geduld und Empathie, und dann in der Folge „Fachwissen“.

Das Herz der Zukunft

Michael Fritz von der Initiative Zukunftsbildung (IZB) in Heilbronn referierte Zahlen aus Deutschland. Es gäbe zwar einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz, aber es fehlten zurzeit 120.000 Betreuerinnen und 430.000 Kitaplätze im ganzen Land. Das habe zur Folge, dass 30 Prozent der Kinder, die die Grundschule verlassen, nicht lesen und schreiben könnten. Der Rechtsanspruch sei also eher theoretischer Natur, im besten Fall könnten Eltern diesen einklagen und würden dann mit einem Tagesmutterplatz „abgespeist“, so Fritz. Simone Breit, Departementsleiterin der Pädagogischen Hochschule Baden bei Wien, schätzte die Situation in Österreich als besser ein und stellte einen Aufbruch in den letzten Jahren fest. Es gebe einen gemeinsamen Bildungsrahmenplan, aber die föderale Struktur erschwere gemeinsames Vorgehen. Der Druck auf die Pädagoginnen sei aufgrund des Personalmangels eklatant.

Auch Elmar Walter, Geschäftsführer der St. Nikolausstiftung, dem Verband katholischer Kindergärten in Wien, betont in einer Stellungnahme, dass es nicht ausreiche, Kleinkinder- und Kindergartenplätze zur Verfügung zu stellen, ohne ein langfristiges und qualitätsvolles Konzept. Das sei fahrlässig. Alle Erfahrungen, die ein Kind zu Hause und im Kindergarten mache, prägten seinen weiteren Bildungsweg. Der Kindergarten sei für alle Kinder ein wichtiger familienergänzender Bildungs- und Lernort. „Für uns bedeutet das“, so Elmar Walter, „dass wir genügend gut ausgebildetes Personal zur Verfügung haben, der Fachkraft-Kind-Schlüssel wissenschaftlichen Standards entspricht, die Anzahl der Kinder in den Gruppen verringert wird, wir genug Zeit für mittelbare pädagogische Arbeit sowie Austausch mit interdisziplinärem Fachpersonal haben“. Der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Harald Mahrer, sieht in der frühkindlichen Bildung die Zukunft. „In dieser schlägt das Herz der Zukunft“. „Es sei eine Schande, dass nur 0,7 Prozent des gesamten Budgets in diesen Bereich investiert werden.“ Er als Vertreter der Wirtschaft sehe sich daher als „Makler“ für dieses Thema, gerade um den Kleinsten in seinem Land eine Zukunft zu geben.

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Alice Pitzinger-Ryba

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