Erfurt/Wiesbaden

Neue Vorsitzende sollen die Linkspartei retten

Die Wählerstimmen der Linken sinken immer tiefer. Jetzt wollen die Landesvorsitzende in Thüringen Susanne Hennig-Wellsow und die hessische Fraktionschefin Janine Wissler die Parteiführung übernehmen. Wie ticken die zwei?
Führungswechsel bei der Linken
Foto: Frank Rumpenhorst (dpa) | Janine Wissler (l), Fraktionsvorsitzende der Linken im Hessischen Landtag, und Susanne Hennig-Wellsow, Fraktionsvorsitzende der Linken im Thüringer Landtag, kandidieren für den Parteivorsitz.

Die Linke hatte in den letzten Jahren schwer zu kämpfen: Bei den meisten Umfrageinstituten zu den Bundestagswahlen kommt die Partei nur noch auf sieben oder acht Prozent der Stimmen, auf Landesebene sind es noch weniger: In Brandenburg beispielsweise sanken die Linken innerhalb von zehn Jahren von 27,2 auf 10,7 Prozent.

Neue weibliche Hoffnung für die Linke?

Doch jetzt gibt es neue Hoffnung für die Linke: Für den Parteivorsitz bewarben sich Anfang September zwei Kandidatinnen: Die Fraktionschefin der Linken in Hessen, Janine Wissler, und anschließend ihr Gegenstück in Thüringen, Susanne Hennig-Wellsow. 

Aber: Stimmt das? Hennig-Wellsow ist bereits deutschlandweit dafür bekannt, dass sie dem FDP-Politiker Thomas Kemmerich nach seiner Wahl zum Kurzzeit-Ministerpräsidenten von Thüringen den Handschlag zur Gratulation verweigerte und ihm stattdessen einen Blumenstrauß vor die Füße warf

Fragwürdige Doppelspitze

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Janine Wissler hat enge Kontakte zum links-extremistischen Flügel ihrer Partei, die kommunistische Idee sieht sie immer noch als hochaktuell an. Die hessische Fraktionschefin ist sogar eine Mitbegründerin der  innerparteilichen Gruppierung „marx21“, die beispielsweise dazu aufruft, „die herrschende Klasse zu enteignen“. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat die Gruppe deshalb als „verfassungsfeindlich“ eingestuft. Damit stellen die beiden Damen eine recht fragwürdige Doppelspitze für die Linke dar. 

Warum Wissler ihre Mitgliedschaft bei „marx21“ gekündigt hat und mit wem Wissler gerne die Partei leiten würde, lesen Sie in der ausführlichen Analyse von Hubertus Knabe in der kommenden Ausgabe der Tagespost

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