Bundesinnenmnister Horst Seehofer (CSU) will Moscheegemeinden mit einem Förderprogramm dabei unterstützen, ihren Mitgliedern bei der Integration in die Gesellschaft zu helfen. Aber welche Gemeinden sollen dabei Kooperationspartner werden? Ahmad Mansour, pointierter Kritiker der eher konservativ geprägten Islamverbände, mahnt gegenüber der Tagespost, man müsse bei der Auswahl der Gemeinden genau hinschauen.
Moscheen sind Gotteshäuser und keine Integrationsorte
„Moscheen sind Gotteshäuser und keine Integrationsorte! Wenn aber Moscheen das emotionale Ankommen der Menschen in der europäischen Wertegemeinschaft fördern, indem sie sich glaubhaft für Gleichberechtigung, sexuelle Selbstbestimmung und die Freiheit Religion kritisieren zu können, einsetzen, könnte das Vorgehen in die richtige Richtung gehen." Entscheidend sei es, die Partner sehr gut auszuwählen. "Denn man darf keinesfalls diejenigen mit Integrationsaufgaben betrauen, die teilweise verantwortlich sind für die Entstehung von Parallelgesellschaften."
Auch Seyran Ates, die Gründerin der sich al liberal verstehenden Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin, betont gegenüber der Tagespost, dass nur solche Gemeinden ausgesucht werden dürften, die klar auf dem Boden des Rechtsstaates stünden: „Die Idee, einen Teil der Integrationsarbeit in Moschee zu verlagern, hat durchaus positive Aspekte. Wer selbst integriert ist und Deutschland als seine Heimat begreift, kann anderen helfen, sich in Deutschland zurechtzufinden und sie darin unterstützen, sich zu integrieren."
"Es gilt, jeden Kooperationspartner
bis ins Mark zu prüfen. Erst dann
kann dieses Projekt Erfolg haben"
Seyran Ates, Gründerin der Ibn-Rushd-Goethe Moschee
Dazu sei es wichtig, Moscheen mit dieser "verantwortungsbewussten Arbeit" zu betrauen, die zu 100 Prozent hinter der offenen Zivilgesellschaft und dem Rechtsstaat stünden. "Darum gilt es jeden Kooperationspartner bis ins Mark zu prüfen. Erst dann kann dieses Projekt Erfolg haben."
DT/sesa
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