Der US-Bundesstaat Montana hat am vergangenen Freitag mit großer Mehrheit ein Gesetz verabschiedet, das geschlechtsangleichende Behandlungen für Minderjährige verbietet. Der republikanische Gouverneur Greg Gianforte unterzeichnete das Gesetz, nachdem er laut der US-Nachrichtenagentur AP den Abgeordneten des Bundesstaates geschrieben hatte: „Ich teile Ihr tiefes Engagement für den Schutz von Kindern in Montana vor invasiven medizinischen Behandlungen, die ihren gesunden, sich entwickelnden Körper dauerhaft verändern können.“
Ausnahme: Nachweisbare Störung der sexuellen Entwicklung
In dem Schreiben teilte Gianforte mit, er habe sich mit Transgender-Jugendlichen und -Erwachsenen getroffen. Er verstehe, dass ihre Kämpfe real seien, und er fühle mit ihnen. „Behandlungen mit Hormonen oder Operationen“ sollten aber warten, „bis sie erwachsen sind“, weil die Wissenschaft rund um Pubertätsblocker, kreuzgeschlechtliche Hormone und chirurgische Verfahren „ungeklärt ist und sich weiterentwickelt.“ Das Gesetz wird ab dem 1. Oktober in Kraft treten.
Der Gesetzestext verbietet Operationen und die Verabreichung von Testosteron oder Östrogen an Jugendliche mit Ausnahme von Fällen, in denen eine „medizinisch nachweisbare Störung der sexuellen Entwicklung“ vorliegt. Außerdem sind bei Verstößen disziplinarische Maßnahmen und sogar das Verbot der Ausübung der ärztlichen Tätigkeit von bis zu einem Jahr vorgesehen.
Der Fall hat besonders für Aufsehen gesorgt, da der Sohn des Gouverneurs, David Gianforte, sich als nicht-binärer Homosexueller bezeichnet. Der Gouverneur betonte jedoch, dass die Regelung „die Minderjährigen von Montana vor dauerhaften, lebensverändernden medizinischen Eingriffen schützt“.
Bisher hatten nach Angaben der „American Civil Liberties Union (ACLU)“ fünfzehn US-Bundesstaaten sogenannte geschlechtsangleichende Behandlungen bereits per Gesetz verboten oder eingeschränkt. Diese Maßnahmen sollen junge Menschen davor bewahren, unumkehrbare Entscheidungen zu treffen, die sie später bereuen könnten. DT/jg
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