Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Politik

Mexikanischer Kardinal Ortega bekräftigt Recht auf Leben

Der mexikanische Kardinal Ortega hat die ablehnende Haltung der katholischen Kirche gegenüber Abtreibungen bekräftigt. Anlass war ein Eklat an einer jesuitischen Universität.
Mexikanischer Kardinal bekräftigt Ablehnung von Abtreibung
Foto: Uli Deck (dpa) | „Seriöse wissenschaftliche Studien beweisen, dass das Leben eines neuen Menschen bereits ab dem Zeitpunkt der Empfängnis beginnt“, so Ortega.

Der mexikanische Kardinal Francisco Robles Ortega hat die ablehnende Haltung der katholischen Kirche gegenüber Abtreibungen bekräftigt. Der Erzbischof von Guadalajara sah sich zu einer Stellungnahme veranlasst, nachdem eine jesuitische Universität in Mexiko zuvor für einen Eklat gesorgt hatte: An der jesuitischen ITESO-Universität in Guadalajara traten bei einer Veranstaltung Aktivisten auf, die Abtreibung befürworteten.

Position der Kirche auf Heiliger Schrift begründet

Kardinal Ortega, Vorsitzende der mexikanischen Bischofskonferenz, betonte, dass er nicht über die Veranstaltung in Kenntnis gesetzt worden sei. Auch sei diese nicht von der Kirche autorisiert gewesen. „Unsere Position als Gläubige ist sowohl auf der Heiligen Schrift begründet, auf dem kirchlichen Lehramt, so wie auch auf dem Naturrecht und den Erkenntnissen der Wissenschaft zum Beginn der Existenz menschlichen Lebens“, schreibt der Erzbischof in seiner Erklärung mit dem Titel „Nein zu Abtreibung“.

„Seriöse wissenschaftliche Studien beweisen, dass das Leben eines neuen Menschen bereits ab dem Zeitpunkt der Empfängnis beginnt“, so Ortega. Daher dürfe der Respekt für das Leben gar nicht erst diskutiert werden. Der Respekt für das Leben könne auch nicht der Willkür des Gewissens einzelner Personen unterliegen. Denn das Gewissen müsse objektiv ausgebildet werden, „und worum es geht, ist das Leben eines unschuldigen Menschen“.

Ablehnung von Abtreibungen kein Ausdruck von Intoleranz

Ortega weiter: „Wenn wir über dieses Thema reden – und Abtreibungen nicht akzeptieren – dann ist das kein Ausdruck der Intoleranz oder der Verweigerung eines Dialogs, sondern der Kohärenz mit dem Recht eines jeden Menschen auf Leben, insbesondere, wenn es sich um einen Unschuldigen handelt, der noch nicht geboren wurde.“

Abtreibungen sind in Mexiko grundsätzlich illegal. Im Jahr 2007 beschloss die Hauptstadt Mexiko-Stadt, dass Abtreibungen innerhalb der ersten zwölf Wochen einer Schwangerschaft in jedem Falle straffrei bleiben sollten. Schätzungen gehen davon aus, dass seitdem zwei Millionen Abtreibungen durchgeführt wurden.

DT/mlu

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen. Kostenlos erhalten Sie die aktuelle Ausgabe

Themen & Autoren
Francisco Robles Ortega Kardinäle Schwangerschaftsabbruch

Weitere Artikel

Kardinal Grzegorz Ryś wird Erzbischof von Krakau. Er ist ein Mann der Mitte und verbindet Tradition und Glaubenslehre mit Offenheit und gelebter Pastoral.
04.12.2025, 11 Uhr
Stefan Meetschen
Fast jeder dritte neu geweihte katholische Priester in England und Wales stammt aus der anglikanischen Kirche. Eine Studie der St. Barnabas Society beleuchtet die Hintergründe.
22.11.2025, 14 Uhr
José García
„Zeichen des guten Willens und der Barmherzigkeit“: Nach einem Besuch von Kardinal Gugerotti hat Belarus zwei katholische Priester aus der Haft entlassen.
21.11.2025, 13 Uhr
José García

Kirche

Am Samstag kommen 10.000 Gott suchende Menschen: Gebetshausgründer Johannes Hartl freut sich auf die MEHR-Konferenz. Der „Tagespost“ erzählt er, wieso.
31.12.2025, 14 Uhr
Elisabeth Hüffer
Leo XIV. ruft zum gegenseitigen Austausch auf, um auch bei Missverständnissen den Weg zur Versöhnung zu ebnen. Wir veröffentlichen eine Reihe seiner deutlichsten Appelle.
31.12.2025, 14 Uhr
Redaktion
Vom Heiligen Jahr bis zum Synodalen Ausschuss, von vakanten Bischofssitzen zu eucharistischen Initiativen: Eine kleine kirchliche Jahresbilanz und Vorschau auf 2026.
31.12.2025, 10 Uhr
Regina Einig
Für Leo XIV. durchlebt die Welt eine Phase starker Konflikte, in der viele Mächte das schüren, was Franziskus als „Dritten Weltkrieg in Stücken“ bezeichnet hat.
30.12.2025, 14 Uhr
Redaktion