Der bayerische Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) hat sich am Freitag gegenüber der Deutschen Pressagentur (dpa) zu den von den Freien Wählern geplanten Lehrplanänderungen in Bayern geäußert und betont: "Mit der CSU wird es keine Kürzung beim Religionsunterricht geben."
Die Aussagen Hermanns sind eine Reaktion auf einen Vorschlag der Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler). Sie hatte einen Tag zuvor ihre Pläne dem bayerischen Bildungsausschuss vorgestellt. Das Konzept der Ministerin sieht vor, dass es von der ersten bis zur vierten Klasse jeweils eine Stunde mehr Deutsch sowie in der ersten und der vierten Klasse zusätzlich je eine weitere Stunde Mathematik geben solle. Mit diesen Maßnahmen will das Ministerium auf das schlechte Abschneiden bayerischer Schüler bei der aktuellen PISA-Bildungsstudie reagieren.
Auch der Religionsunterricht soll gekürzt werden können
Um die Stärkung der Kernfächer Mathematik und Deutsch ohne eine Erhöhung der Gesamtstundenzahl zu erreichen, sollen Schulstunden anderer Fächer gekürzt werden können. Eine Ausnahme sieht das ministerielle Konzept nur beim Sport-, nicht aber beim Religionsunterricht vor.
Die kritischen Aussagen aus der CSU spiegeln die negative Bewertung des Plans durch die katholische Laienvertretung der Erzbistums München und Freising. Armin Schalk, der Vorsitzende des Diözesanrates hob bei seiner Kritik nicht auf religiöse, sondern auf soziale Aspekte des Religionsunterrichts ab. Im Religionsunterricht würden Solidarität, Gemeinsinn und Verantwortung "vermittelt" und "trainiert". DT/sost
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