In den Labors der Reproduktionsmediziner dürften am Dienstagabend die Champagnerkorken geknallt haben. Nicht nur in Frankreich, sondern überall in Europa.
Denn dass das nach Deutschland einwohnerstärkste Land in Europa die Zeugung von Kindern im Labor nun für alle Frauen geöffnet hat, wird der ohnehin im Aufwind befindlichen Branche zusätzlichen Auftrieb verleihen und den Druck auf Länder mit vergleichsweise restriktiver Gesetzgebung massiv erhöhen.
Kinder könnten zu Produkten werden
In Deutschland etwa steht die FDP längst bereit, um das deutsche Embryonenschutzgesetz bis auf die Grundmauern zu schleifen. Ihr fehlen nur noch die Partner, die bereit sind, sich auf ein derart umstürzendes Projekt einzulassen. Deren ohnehin nicht übermäßig vorhandene Widerstandskraft dürfte durch das neue Bioethik-Gesetz, das nun auch Alleinstehenden und Lesben erlaubt, die Dienste der Babymacher in Anspruch zu nehmen, nicht gerade wachsen.
Tatsächlich kommt die Gesetzesvorlage, die die Regierung von Staatspräsident Emmanuel Macron nun auch erfolgreich durch den Senat boxte, einem bioethischen Erdbeben gleich. Eines das letztlich Kinder zu Produkten macht, die sich Erwachsene zulegen können, wann immer sie den Drang danach verspüren.
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