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Kinder unter Beschuss: „Verbrechen und Sünde“

Russland feuert Rakete auf Kinderklinik in Kiew. Großerzbischof Schewtschuk appelliert an die Welt, „die Hand des rücksichtslosen Mörders zu stoppen“.
Russische Raketen treffen Kinderkrankenhaus in Kiew
Foto: IMAGO/Aleksandr Gusev (www.imago-images.de) | Es sei „herzzerreißend, zu sehen, dass die Kinder, die direkt ins Dialysezentrum kamen, um ihr Leben zu retten, von den russischen Verbrechern gnadenlos getötet wurden“, so das Oberhaupt der ukrainischen Katholiken ...

Massiver russischer Raketenbeschuss hat am Montag in der Ukraine mindestens 30 Menschen das Leben gekostet; etwa 100 Personen sollen schwer verwundet worden sein. Nach übereinstimmenden Einschätzungen der ukrainischen Regierung und mehrerer Medien wurde das Kinderkrankenhaus in Kiew nicht zufällig, sondern gezielt beschossen. Eine Rakete traf das Zentralgebäude des Krankenhauses, Granatsplitter trafen auch die Entbindungsstation. Unter den Opfern sind Kinder, Ärzte und Eltern.

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Es sei „herzzerreißend, zu sehen, dass die Kinder, die direkt ins Dialysezentrum kamen, um ihr Leben zu retten, von den russischen Verbrechern gnadenlos getötet wurden“, schrieb das Oberhaupt der ukrainischen Katholiken des byzantinischen Ritus, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, am Montag in einer ersten Stellungnahme. Viele Kinder seien in Lebensgefahr gewesen, weil sie an eine künstliche Beatmung angeschlossen waren oder gerade operiert wurden.

Schewtschuk: „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“

„Im Namen Gottes verurteilen wir mit aller Entschlossenheit dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, so Großerzbischof Schewtschuk. „Das ist nicht nur ein Verbrechen gegen menschliche Gesetze und Prinzipien, gegen internationale Normen, die uns über die Regeln der Kriegsführung informieren. Nach christlicher Moral handelt es sich um eine Sünde, die zum Himmel nach Vergeltung schreit.“

Der ukrainische Großerzbischof appellierte „an das Gewissen aller Menschen auf der ganzen Welt“ und bat, „dieses Verbrechen zu verurteilen und alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Hand des rücksichtslosen Mörders zu stoppen“. Er weine mit den Opfern und bete für sie, insbesondere für die unschuldig getöteten Kinder.  DT/sba

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