Thomas Goppel sieht die Christlichkeit der CSU nicht aufgehoben. Ohnehin gelte: „Christlich sein ist so vielschichtig wie die Zahl der Gläubigen, sogar der Getauften“. Dort hinein passe auch seine Partei, die christlichen Leitmotiven folge: „Unser Auftrag: Keiner darf 'unter die Räder kommen' oder 'auf der Strecke bleiben'. Existenz auf Gegenseitigkeit: Ja! Mit den Bischöfen bin ich mir sicher: Das Christliche ist Denk- und Handlungsordnung überall! Damit ist die situationsgerechte Entwicklung des Lebensunterhaltes aller Menschen unser politischer Einsatzauftrag“.
Dagegen stellt der Jesuit Jörg Alt die Christlichkeit der CSU infrage: „Ist es christlich, Probleme erst herbeizureden, bevor man sie mit populistischen Methoden diskutiert und zu lösen vorgibt? Ist es christlich, Migrationsbewegungen an eigenen Grenzen zu stoppen, dafür aber ärmeren Ländern eine Last aufzubürden, unter denen sie wiederum zusammenbrechen könnten? Ist es christlich, faire Lastenteilung nicht durch Dialog herbeizuführen, sondern durch Erpressung zu erzwingen? Ist es christlich, Anker-Zentren zu schaffen, vor denen Wohlfahrtsverbände und Polizeigewerkschaft warnen?“
Beide Stellungnahmen lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 28. Juni 2018.