Eine Verwechslung hat in einem Prager Krankenhaus zum vorgeburtlichen Tod eines Kindes geführt. Versehentlich wurde an einer schwangeren Frau eine Abtreibung vorgenommen. Wie der Deutschen Presseagentur (dpa) zufolge tschechische Medien in der vergangenen Woche berichteten, wollte die betroffene Frau nur zu einer Routinekontrolle im Rahmen ihrer Schwangerschaft in die Gynäkologie-Abteilung der Klinik.
Die Frau wurde mit einer Patientin verwechselt, die zu einer sogenannten Gebärmutterausschabung in die Klinik gekommen war. Das tschechische Gesundheitsministerium hatte den tragischen Fehler bestätigt. »Es ist zu einem unverzeihlichen menschlichen Versagen gekommen, die Schuldigen sind vorerst außer Dienst gestellt«, sagte ein Ministeriumssprecher.
Krankenhaus und Ministerium entschuldigen sich
»Das hätte niemals geschehen dürfen«, zitiert dpa den Leiter des Krankenhaus Bulovka, Jan Kvaček, am Donnerstag. Ein Ministeriumssprecher bezeichnete der Vorfall als unverzeihliches menschliches Versagen. Die Schuldigen seien vorerst außer Dienst gestellt. Die Patientin, deren Kind getötet wurde, erhalte psychologische Hilfe und habe Anspruch auf Rechtsbeistand und eine Entschädigung, teilte die Klinik mit.
Beide Patientinnen seien der Klinik zufolge Ausländerinnen asiatischer Herkunft mit ständigem Wohnsitz in Tschechien gewesen. Nach Darstellung der Klinikleitung solle auch eine »Sprachbarriere« beigetragen haben, dass die Verwechslung nicht rechtzeitig erkannt worden sei. Eine Untersuchung habe ergeben, dass die vorhandenen Kontrollmechanismen wegen menschlichen Versagens einzelner Mitarbeiter nicht gewirkt hätten.
Ein Mitarbeiter sei suspendiert, ein anderer unter fachliche Aufsicht gestellt worden, teilte die Klinikleitung mit. Die betroffene Klinik Bulovka ist der dpa-Meldung zufolge eines von mehreren großen Lehrkrankenhäusern in der tschechischen Hauptstadt und gehört zu den am stärksten ausgelasteten Gesundheitseinrichtungen des Landes. Dort seien mehr als 2000 Mitarbeiter beschäftigt. DT/pwi/mit Material von dpa
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