Die britische Regierung will Frauen den Erwerb der „Pille danach“ künftig in allen Apotheken des Landes kostenfrei zugänglich machen. Das erklärte Anfang der Woche Gesundheitsminister Stephen Kinnock gegenüber der BBC. Seinen Worten zufolge soll das Vorhaben noch in diesem Jahr umgesetzt werden.
In Großbritannien ist die „Pille danach“ bislang kostenlos nur über den Hausarzt oder Kliniken erhältlich. In der Apotheke kostet das Präparat bis zu 30 Pfund, wobei einige Bezirke auch diese Kosten übernehmen.
Frühabtreibende Wirkungen
Die häufig als „Notfallverhütung“ verharmloste „Pille danach“ kann, wenn sie rechtzeitig vor dem Eisprung eingenommen wird, diesen verhindern und damit eine ungewollte Schwangerschaft verhindern. Sie besitzt allerdings auch frühabtreibende Wirkungen, die dann zum Tragen kommen, wenn die Eizelle vor dem ungeschützten Geschlechtsverkehr gereift und der Eisprung bereits erfolgt ist.
„Der gleichberechtigte Zugang zu sicheren und wirksamen Verhütungsmitteln“ sei „für die Gesundheitsversorgung von Frauen von entscheidender Bedeutung“ und „ein Eckpfeiler einer fairen Gesellschaft“, zitierte die BBC Kinnock. Mit ihrem Vorhaben wolle die Regierung sicherstellen, „dass alle Frauen Zugang zu dieser wesentlichen Gesundheitsversorgung haben, wenn sie sie brauchen, unabhängig davon, wo sie leben oder ob sie zahlen können“, so Kinnock weiter.
Deutsche Regelung: Rezeptfrei, aber in der Regel kostenpflichtig
Die Labour-Regierung von Premierminister Keir Starmer erhofft sich von dem Schritt auch eine Entlastung der Hausärzte, die sich dann verstärkt anderen Patienten widmen könnten.
In Deutschland ist die „Pille danach“ seit März 2015 rezeptfrei erhältlich, jedoch nicht kostenfrei. Die Kosten für die Präparate variieren je nach Hersteller zwischen 16 und 35 Euro. Frauen unter 22 Jahren erhalten die „Pille danach“ nur dann kostenlos, wenn sie ein Rezept vorlegen können. DT/reh
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