Herr Professor Wollbold, kürzlich hat Rheinland-Pfalz das liberalste Bestattungsgesetz Deutschlands eingeführt und die Friedhofspflicht weitgehend abgeschafft. Wie legitim ist der Hinweis auf individuelle Wünsche für die letzte Ruhestätte? Diese Liberalisierung ist eigentlich eher eine Privatisierung. Persönliche Wünsche, vielleicht auch verstärkt durch die Produktpalette einzelner Beerdigungsinstitute, haben nun keinen gemeinsamen Rahmen mehr. Einen gemeinsamen Ort, an dem das Schicksal aller Menschen sein irdisches Ende findet, gibt es nicht mehr. Damit fällt auch das Bekenntnis weg: Im Tod sind alle gleich. Das ist ein enormer Verlust an menschlicher Kultur, und das für den eher fragwürdigen Gewinn individueller Begräbnisformen. Ein ...
„Das spezifisch Christliche ist zur Minderheitsposition geworden“
Der Münchner Pastoraltheologe Andreas Wollbold ermutigt zur Beschäftigung mit den letzten Dingen und betont: Die wichtigste Vorbereitung auf einen guten Tod ist immer ein gutes Leben.
      
    
