Beim Deutschen Evangelischen Kirchentag, der vom 19. bis zum 23. Juni in Dortmund stattfindet, werden keine AfD-Vertreter dabei sein. Beim Kirchentag in Berlin 2017 und beim Katholikentag 2018 in Münster waren AfD-Vertreter noch eingeladen worden.
Der Historiker Michael Wolffsohn und der Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Johann Hinrich Claussen, kritisieren die Nicht-Einladung von AfD-Vertretern zum Evangelischen Kirchentag.
Wolffsohn: "So schafft man Märtyrer"
"So schafft man Märtyrer", sagte Wolffsohn am Mittwoch im Deutschlandfunk: "Ein großartiger Propagandaerfolg, den die AfD der EKD zu verdanken hat oder den Organisatoren des Kirchentags".
Claussen: "Sehr strittig diskutiert"
Claussen berichtete, dass der Ausschluss auch in der EKD "sehr strittig diskutiert" werde: "Ich fand diesen Beschluss auch nicht gut, viele andere auch nicht. Aber da ist der Kirchentag eine eigenständige Organisation." Auf der anderen Seite wolle man aber auch bei solchen großen und wichtigen Veranstaltungen "keine Holocaust-Relativierer auf die Bühne bitten".
Björn Höcke beklagt Ausgrenzung
Am Dienstag hatten verschiedene AfD-Landtagsfraktionen der evangelischen Kirche vorgeworfen, einseitig zu politisieren und "mit dem Zeitgeist und den Mächtigen" zu paktieren. Zugleich würden Vertreter ihrer Fraktion wie jetzt auf dem anstehenden Kirchentag ausgegrenzt, erklärte der Thüringer Fraktionsvorsitzende Björn Höcke in Berlin.
KNA / DT (jobo)
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