Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Aktuelle Umfrage

Deutliche Mehrheit: Greta hat Vorbildfunktion verloren

58 Prozent der Deutschen sind der Meinung, die einstige Klima-Ikone habe ihre Vorbildfunktion mit ihren Äußerungen zum Nahost-Konflikt eingebüßt, wie eine aktuelle „Tagespost“-Umfrage ergibt.
Schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg
Foto: IMAGO/Charles M Vella / SOPA Images (www.imago-images.de) | Seit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober und dem israelischen Vorgehen gegen die Terrororganisation im Gazastreifen macht die einstige Klimaikone mit einseitigen, pro-palästinensischen ...

Die absolute Mehrheit (58 Prozent) der Deutschen hat ihren Glauben an die Vorbildfunktion der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg nach ihren Äußerungen zum Nahost-Konflikt verloren. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. Dagegen halten nur noch 14 Prozent an der 20-Jährigen als Vorbild fest. 22 Prozent der Befragten wissen nicht, wie sie zu der These stehen; sechs Prozent wollen dazu keine Angabe machen.

Lesen Sie auch:

Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautet: „Nach ihren Äußerungen zum Nahost-Konflikt hat Greta Thunberg meiner Meinung nach ihre (bisherige) Vorbildfunktion verloren.“ Dem stimmen Männer (61 Prozent) wie Frauen (55 Prozent) mit absoluter Mehrheit zu. Der Anteil derjenigen, die in Greta Thunberg kein Vorbild mehr sehen, steigt mit zunehmendem Alter der Befragten. Während unter den 18- bis 29-Jährigen nur eine relative Mehrheit von 40 Prozent dies so sieht, sind es unter den 30- bis 39-Jährigen schon 51 Prozent, unter den 40- bis 49-Jährigen 55 Prozent und unter den 60- bis 69-Jährigen 64 Prozent. In der Gruppe der ältesten Befragten, dem über 70-Jährigen, steigt der Wert sogar auf 67 Prozent.

63 Prozent der Katholiken stimmen der These zu

Die Umfrage betrachtet die These auch anhand der Konfession der Befragten. Dabei sind sich Katholiken wie Protestanten einig, dass Greta Thunberg nach ihren Äußerungen zum Nahost-Konflikt ihre Vorbildfunktion verloren hat. Von den Katholiken denken das 63 Prozent, von den Protestanten sogar 65 Prozent. Das Gegenteil geben von den Katholiken nur 13, von den Protestanten sogar nur neun Prozent an. Auch von den freikirchlichen Befragten sagen 55 Prozent, dass Greta Thunberg ihre Vorbildfunktion verloren hat.

Die Erhebung, für die 2.003 erwachsene Personen vom 17. bis 20. November befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Parteipräferenz auf. Abgesehen von den Anhängern der Linkspartei (40 Prozent) geben dabei die Wähler aller Parteien an, dass Greta Thunberg ihre Vorbildfunktion verloren habe. Auch von den Anhängern der Grünen glauben dies 55 Prozent. Von den Wählern der AfD stimmen 60 Prozent der These zu, von den Wählern der SPD 66 Prozent. Am höchsten ist der Anteil derjenigen, die der Meinung sind, Greta Thunberg habe ihre Vorbildfunktion verloren, unter den Wählern von FDP (70 Prozent) und Union (71 Prozent).

Seit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober und dem israelischen Vorgehen gegen die Terrororganisation im Gazastreifen macht die einstige Klimaikone mit einseitigen, pro-palästinensischen Statements auf sich aufmerksam. So nutzte sie Klima-Demonstrationen, zuletzt beispielsweise in Amsterdam, um mit anti-israelischen Parolen für die Anliegen der Palästinenser zu werben. Den Angriff der Hamas verurteilte sie bislang dagegen nicht.  DT/mlu

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Meldung Alternative für Deutschland FDP Greta Thunberg Nahost-Konflikt SPD

Weitere Artikel

Auch viele Israelis fragen sich: Geht es Regierungschef Netanjahu noch um die Geiseln und die Sicherheit Israels – oder um Netanjahu?
10.04.2024, 11 Uhr
Stephan Baier

Kirche

Yannick Schmitz, Referent beim Berliner Vorortspräsidium des Cartellverbandes, sieht gute Gründe dafür, dass der Verband künftig wahrnehmbarer auftritt.
27.04.2024, 13 Uhr
Regina Einig
Jesus macht sich eins mit dem Volk der Sünder - auch im Gebet, meint Papst Franziskus in einer Katechese über das Beten.
28.04.2024, 17 Uhr
Papst Franziskus