Hongkongs emeritierter Bischof, Kardinal Joseph Zen, unterstützt die Vorwürfe des birmanischen Kardinal Charles Bo, wonach China für die Coronavirus-Pandemie verantwortlich sei. In einem Eintrag auf seinem Blog stimmt Kardinal Zen dem Erzbischof von Rangun zu, der Anfang April in einem Beitrag für den Pressedienst „Ucanews“ deutliche Kritik am kommunistischen chinesischen Regime geübt hatte.
Artikel "genau und ausgewogen"
„Sein Mut hat mich überrascht, aber der Artikel ist sehr genau und ausgewogen“, schreibt Zen. Der emeritierte Bischof von Hongkong ist bekannt dafür, ein entschiedener Kritiker Chinas und der von Peking beeinflussten Stadtregierung Honkongs zu sein.
In seinem Beitrag hatte Kardinal Bo zwar eingeräumt, dass man die Regierungen von Ländern weltweit kritisieren könne, „vielen Regierungen wird vorgeworfen, sich nicht ausreichend vorbereitet zu haben, als sich das Virus von Wuhan aus ausbreitete“. Bo betont aber auch, dass er die Hauptverantwortlichkeit für die Pandemie bei China sehe, da Peking Nachrichten zurückgehalten und Whistleblower zum Schweigen gebracht habe.
Vorwürfe gegen China schon länger im Raum
Weltweit haben in den vergangenen Wochen mehrere westliche Regierungen und Geheimdienste China vorgeworfen, die Verbreitung des Virus zunächst vertuscht und damit die Pandemie verursacht zu haben. Das Coronavirus war erstmals im Dezember vergangenen Jahres in der chinesischen Provinz Wuhan aufgetaucht. Präsident Xi räumte die Epidemie am 20. Januar öffentlich ein.
DT/mlu/KNA
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