Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Erfurt

Bischöfe begrüßen Ministerpräsidentenwahl in Thüringen

Gemeinsame Erklärung katholischer Bischöfe zur Wahl Ramelows. Oberhirten von Erfurt, Dresden-Meißen und Fulda rufen dazu auf, wieder Vertrauen herzustellen.
Ministerpräsidentenwahl in Thüringen
Foto: Michael Reichel (ZB)/dpa | Der neu gewählte Ministerpräsident Bodo Ramelow (r, Die Linke), verweigert dem AfD-Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke den Handschlag nach der Wahl.

Die drei katholischen Bischöfe Ulrich Neymeyr (Erfurt), Heinrich Timmerevers (Dresden-Meißen) und Michael Gerber (Fulda) begrüßen in einer gemeinsamen Erklärung, dass Thüringen mit der Wahl von Bodo Ramelow wieder einen Ministerpräsidenten hat. "Nach den Wirren und Aufregungen der letzten Wochen können der Freistaat Thüringen und seine Bürgerinnen und Bürger aufatmen", heißt es in der  Erklärung.

Der Thüringer Landtag habe gewählt, und Thüringen habe in Bodo Ramelow wieder einen Ministerpräsidenten. Es sei nur zu begrüßen, dass jetzt eine Regierung gebildet werde und das Kabinett seine Arbeit aufnehme, so die Bischöfe weiter. Endlich könnten im politischen Ringen wieder Sachfragen im Mittelpunkt stehen. "Normalität und Stabilität sollen fortan den politischen Alltag bestimmen", fordern die Bischöfe. 

Bischöfe beklagen Vertrauensverlust in Parteien und die Demokratie

Allerdings sei viel Vertrauen in Parteien und die Demokratie verloren gegangen. Dieses müsse wieder hergestellt werden. "Das ist jetzt eine der dringendsten Aufgaben  in Thüringen", betonen die Bischöfe der Bistümer Erfurt, Dresden-Meißen und Fulda. Das Bistum Erfurt umfasst nicht ganz Thüringen. Die Bistümer Dresden-Meißen und Fulda haben ebenfalls territoriale Anteile am Freistaat.

Lesen Sie auch:

Bodo Ramelow (Linke) war am Mittwoch im dritten Wahlgang mit einfacher Mehrheit zum Ministerpräsidenten von Thüringen gewählt worden.  Im ersten und zweiten Wahlgang hatte der AfD-Politiker Björn Höcke gegen Ramelow kandidiert, dann aber seine Kandidatur zurückgezogen. Nach seiner Wahl verweigerte Ramelow Höcke den Handschlag. In seiner Antrittsrede sage er, er werde Höcke erst dann die Hand geben, wenn dieser die Demokratie verteidige und nicht Demokraten Fallen stelle. 

DT

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen. Kostenlos erhalten Sie die aktuelle Ausgabe

Themen & Autoren
Redaktion Bischof Björn Höcke Bodo Ramelow

Weitere Artikel

Die CSU-Politikerin Ilse Aigner im Gespräch über Grundsätzliches: über Gefahren für die Demokratie, die Aufgaben eines Parlamentes und warum sie ihre Zukunft weiter in Bayern sieht.
01.05.2025, 07 Uhr
Sigmund Gottlieb
Bodo Ramelows Gerede über eine neue Hymne und Flagge kann man ignorieren. Aber: Wir sollten den Wert dieser Symbole mehr schätzen.
04.09.2025, 17 Uhr
Sebastian Sasse

Kirche

Näher zur eucharistischen Anbetung: Adoratio machte es möglich, mit Vorträgen, Gebetszeiten und Begegnung. Auch Bischof Oster und Sophia Kuby kamen.
02.10.2025, 05 Uhr
Elisabeth Hüffer