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Armenpriester startet Hungerstreik

Der Protest des argentinischen Priesters Olveira richtet sich gegen den Obersten Gerichtshof und ist ein Zeichen der Solidarität für die Verarmten des Landes.
Argentina: Mobilization against the Supreme Court of Justice of the Nation.
Foto: IMAGO/Esteban Osorio (www.imago-images.de) | Am Freitag, nationaler Gedenktag für Wahrheit und Gerechtigkeit, startete ein Hungerstreik vor dem Justizpalast in Buenos Aires.

In Argentinien hat der populäre Armenpriester Francisco „Paco“ Olveira vor dem Justizpalast in Buenos Aires einen Hungerstreik begonnen, um sich für die Armen einzusetzen und unter anderem den Rücktritt der Mitglieder des Obersten Gerichtshofs zu fordern. Der Hungerstreik startete am Freitag, 24. März, nationaler Gedenktag für Wahrheit und Gerechtigkeit, an dem in Argentinien an die Opfer der letzten Militärdiktatur (1976-1983) gedacht wird. „Es geht darum, die Flamme der 30.000 Verhafteten und Verschwundenen am Leben zu erhalten“, erklärte Olveira laut der argentinischen Nachrichtenagentur Télam. Der Hungerstreik sei auf sieben Tage angesetzt. Die Zahl Sieben bedeute in der biblischen Literatur "Fülle", so Olveira. Jeden Abend um 19 Uhr werde er eine heilige Messe vor dem Justizpalast feiern.

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Folgen der Inflation für Arme besonders drastisch

Olveira prangere an, dass die Armen die Folgen der Inflation besonders zu spüren bekämen: Sie müssten beispielsweise hohe Preise für das Internet zahlen, um die Schulbildung ihrer Kinder zu Hause zu ermöglichen. Der Rücktritt des Obersten Gerichtshofs werde aus vielen Gründen gefordert. Einer sei die politische Verfolgung der ehemaligen Präsidentin (2007-2015) und aktuellen Vizepräsidentin Cristina Kirchner.

Zusammen mit Olveira, Mitglied einer Gruppe von Armenpriestern („Curas en la Opcion por los Pobres“), streiken weitere Mitglieder dieser Gruppe sowie der Menschenrechtsorganisation San Oscar Romero. Télam berichtet, dass sie Unterstützung von Universitätsstudenten erhalten hätten, die mehr über den Protest erfahren wollten. Das südamerikanische Land leidet unter einer Inflationsrate von 100 Prozent, zudem ist die Armutsrate deutlich gestiegen. DT/sha

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