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Darum können Covid-19-Erkrankungen tödlich verlaufen

Eine neue Studie klärt über die Gefährlichkeit des Corona-Virus auf. Für einen tödlichen Verlauf gibt es demnach drei Ursachen.
Coronavirus und Mortalität
Foto: Fei Maohua (XinHua) | Wuhan: Medizinisches Personal in Schutzkleidung transportiert einen Covid-19-Patienten in den CT-Raum eines Krankenhauses.

Ärzte des Jin-Yin-Tan Hospital in Wuhan haben drei Ursachen für den tödlichen Verlauf von Covid-19-Erkrankungen identifiziert. Für ihre in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ publizierten Studie untersuchte das Team um Hua Chen die elektronischen Patientenakten von 191 Patienten, die bis zum 31. Januar aus dem Jin-Yin-Tan-Hospital und dem Wuhan Pulmonary Hospital entlassen (135) oder aber dort verstorben waren (54). Demnach litten 48 Prozent der Patienten zusätzlich an Bluthochdruck, 19 Prozent an Diabetes und acht Prozent an einer coronaren Herzerkrankung.

Sepsis mit Mortalität von 25 Prozent assoziiert

Als Faktoren für einen besonders schweren Krankheitsverlauf mit tödlichem Ausgang identifizierten die Forscher vor allem alte Menschen mit erhöhten SOFA-Werten (SOFA = Sepsis-related organ failure assessment score). Diese Maßzahl zur Beurteilung des Organversagens bei Sepsis beinhaltet sechs verschiedene Werte für den Zustand der Atemfunktion, des Herz-Kreislauf-Systems, der Leberfunktion, der Blutgerinnung, der Nierenfunktion und des neurologischen Status.

Eine Sepsis ist gemeinhin selbst bei Maximal-Therapie auch ohne SARS-CoV-2-Infektion mit einer Mortalität von 25 Prozent assoziiert. Darüber hinaus fanden die Forscher heraus, dass eine erhöhte Menge an sogenannten D-Dimeren, die auf Blutgerinsel und eine erhöhte Thrombose-Neigung hinweisen, mit einem tödlichen Ausgang der Infektion assoziiert waren.

Die Mehrzahl der Überträger bleibt symptomfrei

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Die Studie deckt sich mit den Erkenntnissen anderer Wissenschaftler, denen zufolge die Mehrzahl der Überträger des hochansteckenden Virus selbst symptomfrei bleibt. Rechenmodelle gehen von symptomfreien Überträgern von bis zu 84 Prozent aus.

Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin verliefen rund 80 Prozent der 55.924 bis zum 20. Februar in China erfassten und laborbestätigten Fälle „milde bis moderat“. Vierzehn Prozent verliefen schwer (mit Atemnot), jedoch nicht lebensbedrohlich. In sechs Prozent der Fälle war der klinische Verlauf hingegen kritisch bis lebensbedrohlich. Unter-20-Jährige sind laut den RKI mit 2,4 Prozent von dem Virus „kaum betroffen“.

DT/reh

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