Die neuen Leitlinien des Vatikans zur Begleitung von Eheleuten liegen jetzt auf Deutsch vor. Dies hat die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) am Montag mitgeteilt.
Das Dokument „Katechumenale Wege für das Eheleben“ hatte das Dikasterium für die Laien, die Familie und das Leben im „Jahr der Familie Amoris Laetitia“ 2022 zunächst in italienischer und spanischer Sprache veröffentlicht. Nun kann die deutsche Fassung auf der Website der DBK abgerufen werden.
Ungültige oder unbeständige Eheschließungen verhindern
Die Leitlinien geben Hinweise für ein Katechumenat für Paare vor der Eheschließung und richten sich an alle, die in der Ehevorbereitung tätig sind: Priester, Eheleute, pastorale Mitarbeiter, geistliche Gemeinschaften und Ordensleute. Ziel ist, die Zunahme ungültiger oder unbeständiger Eheschließungen zu verhindern. Die pastoralen Leitlinien gehen dabei über die klassischen Ehekurse hinaus.
Laut Papst Franziskus habe die Kirche die Pflicht, Paare, die heiraten wollen, „verantwortungsbewusst zu begleiten, damit sie vor dem Trauma der Trennung bewahrt werden und nie das Vertrauen in die Liebe verlieren“. Der Papst würdigt die Eheleute als wahre „Hüter des Lebens“: „Nicht nur, weil sie Kinder zur Welt bringen, sie erziehen und sie beim Heranwachsen begleiten, sondern auch, weil sie Sorge tragen für die alten Menschen in der Familie, sich dem Dienst an den Menschen mit Behinderung widmen und oft auch vielen Situationen der Armut, mit denen sie in Berührung kommen.“ Daher sieht der Papst die Kirche in der Pflicht, der Ehevorbereitung „Zeit und Kraft zu widmen“.
Die Vorbereitung auf die Ehe beginnt nach dem Leitfaden mit der sogenannten vorkatechumenalen Phase bereits in der Jugend des Einzelnen, gefolgt von einer Zwischenphase für Verlobte. Danach findet das eigentliche Katechumenat statt. Es gliedert sich in drei Teile: die Vorbereitung auf die Ehe, die Feier der Hochzeit und die Begleitung der ersten Jahre des Ehelebens.
Katechumenaler Weg soll nicht mit Hochzeit enden
Während die erste Etappe der eigentlichen Ehevorbereitung mit einer Besinnung auf Taufe, Firmung, Eucharistie und Beichte der Aneignung eines christlichen Lebensstils sowie der Glaubensvertiefung der jungen Paare dient, steht bei der zweiten Etappe das Ehesakrament im Mittelpunkt. Der katechumenale Weg solle aber nicht mit der Hochzeit enden. Vielmehr sei es wichtig, die jungen verheirateten Paare in den ersten Jahren des Ehelebens durch ältere, erfahrene Paare zu begleiten und auch in Krisen nicht allein zu lassen. Die Feier der Eheschließung sei „der Beginn eines Weges“, heißt es in den Leitlinien. DT/chu
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