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„Mariä Verkündigung“: Der geniale Plan Gottes

Am 25. März feiert die Kirche das Fest „Mariä Verkündigung“. Doch worum genau geht es da?
Maria Verkündigung: Der Engel Gabriel grüßt Maria.
Foto: Art Renewal Center | Der Engel Gabriel grüßt Maria. Das Fest feiert die Kirche als "Mariä Verkündigung".

Liebe Kinder, Verkündigung – ist das, wenn ein Reiter herbei galoppiert kommt, ins Horn bläst und den herbeieilenden Menschenmassen einen Brief von einer Papierrolle vorliest? So jemanden schickten früher König oder Kaiser, wenn sie etwas zu verkündigen hatten. Wenn wir heute jemandem etwas sagen wollen, müssen wir nicht weitlaufen - wir greifen einfach zum Telefonhörer oder schicken E-Mails, Briefe oder SMS per Smartphone. Und wie macht es Gott? Wenn er eine Nachricht überbringen will, legt er oft durch seinen Heiligen Geist einen Gedanken, Impuls oder eine Idee in unser Herz. Das kann man wirklich fühlen, wenn man darauf achtet. Und immer wieder schickt er auch Engel.

Maria durfte die Mutter Jesu werden

So war es bei Maria. Auf einmal stand ein Engel bei ihr im Zimmer in Nazareth. Vermutlich hat sie gerade gebetet – das tat sie oft -, als der Erzengel ihr eine Botschaft von Gott überbrachte. (Stell dir vor, bei dir würde auf einmal ein Engel stehen: Würdest du erschrecken? Was würdest du antworten, wenn er fragt, ob Jesus dich morgen besuchen darf? Jesus persönlich zusehen, wäre doch phantastisch, oder?) Bei Maria ging es nicht bloß um einen Besuch für ein paar Stunden. Sie sollte Mutter Jesu werden. Jesus sollte in ihrem Bauch wachsen. Maria würde Jesus erziehen müssen, wickeln, stillen, mit ihm spielen, für ihn kochen, ihn unterrichten. Und wie ihr wisst, ist Jesus nicht irgendjemand, sondern der Sohn Gottes. In Jesus ist Gott Mensch geworden.

„Immanuel“: Das heißt Gott mit uns

Kein Wunder also, dass Maria damals erschrak, als plötzlich ein Engel im Raum stand und sagte: „Sei gegrüßt, Du Begnadete, der Herr ist mit Dir. Du wirst ein Baby bekommen, ein ganz besonderes. Es soll Jesus heißen, Immanuel.“ Maria erschrak, weil der Engel sagte, sie sei begnadet, also in ganz besonderer Weiseauserwählt; und weil sie Gott in sich tragen sollte wie ein Tabernakel. Aber der Engel beruhigte sie: „Keine Angst Maria. Du bist genau die Richtige für diese Aufgabe.“ Immanuel bedeutet „Gott ist mit uns“. (Was bedeutet dein Name? Vielleicht wissen das deine Eltern?) Maria wusste, was der Name Immanuel bedeutet, und sie wusste auch, dass Jesus der verheißene Messias war, Gottes Sohn, der die Welt erlösen sollte. Das sagte der Erzengel und das stand schon in der Heiligen Schrift, der Bibel, und die kannte Maria in- und auswendig. Sie selbst hatte ihn ersehnt. Aber dass sie diejenige sein sollte, durch die Gott selbst in die Welt kam, das hat sie nicht im Traum vermutet!

Maria ließ ihr Leben von Gott ändern

Maria traute sich, Ja zu Gottes Plan zu sagen Eigentlich passte das auch gar nicht in ihren Plan. Sie wollte ja ganz für Gott leben, also für Gott auf einen Partner und eine Familie verzichten. Und jetzt soll alles ganz anders kommen. (Wie geht es dir, wenn etwas anders läuft als du es dir ausgemalt hattest?) Maria nahm allen Mut zusammen und fragte: „Wie soll das gehen, ich bin ja gar nicht verheiratet.“ Der Engel antwortete: „Das Kind ist Gottes Sohn. Gott kann alles. Der Heilige Geist wird zu dir kommen. So kannst du die Mutter Jesu werden.“ Und dann wartete er, was Maria sagen würde. Ohne ihr Okay hätte Gott nichts gemacht. Gott zwingt uns nie. Was antwortete Maria? Sie sagte aus ganzem Herzen „Ja“. Obwohl sie nicht wusste, was auf sie zukommen würde als Mutter von Gott. Aber sie vertraute Gott so sehr, dass sie „Ja“ sagen konnte, auch wenn ihr Leben ganz anders würde als sie geplant hatte. Sie wusste, dass Gottes Pläne immer gut waren, vielleicht auch manchmal verrückt. Aber immer genial!

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Jesus kam für unsere Erlösung auf die Welt

Das Geniale an diesem Plan war, dass Jesus auf die Welt kam, um uns zu erlösen. Er hat alle Menschen so sehr lieb, dass er die Sünden von allen Menschen, die jemals auf der Welt waren und auf der Welt sein würden, tragen wollte. Erließ sich verspotten, schlagen und starb dann am Kreuz – für uns, für dich und mich. Nur weil er das getan hat, können wir nach unserem Tod in den Himmel kommen. Diese Erlösung hat mit Marias „Ja“ angefangen. Sie hätte auch Nein sagen oder zumindest antworten können: „Ich muss mir das nochmal überlegen. Komm bitte in einer Woche nochmal, lieber Erzengel Gabriel.“ Wer damals unverheiratet schwanger wurde, konnte gesteinigt werden. Dann bewarfen Menschen einen solange mit Steinen, bis man tot war. Maria hätte also allen Grund gehabt, vor lauter Angst „Nein“ zu sagen. Und jetzt stell dir einmal vor, sie hätte tatsächlich „Nein“ gesagt. Was wäre dann passiert; wäre der Engel ein paar Häuser weitergegangen und hätte eine andere Frau gefragt?

Gott hatte Maria für seinen Plan bestimmt

Der Engel hätte nicht bei jemand anderem geklingelt. Das war nicht möglich, denn für die Aufgabe, Jesus zu gebären, hatte Gott nur Maria bestimmt. Gott hat sie geschaffen als die Makellose, Unbefleckte. Sie war frei von der Erbsünde, die wir alle seit der Geburt in uns tragen. Maria war von Anfang an ganz rein, ganz frei von den Folgen aller Sünden, die ihre Vorfahren begangen haben, bis hin zu Adam und Eva. Mit Maria hat sozusagen eine neue, erlöste Weltbegonnen, eine neue Schöpfung. Sie war die neue Eva, nur ohne Sünde und mit unglaublichem Gottvertrauen. Darum konnte Jesus in die Welt kommen, um uns zu erlösen, die Tür in den Himmel zu öffnen und uns zu zeigen, wie sehr er uns liebt.

Ja zum Willen Gottes sagen

Verkündigung ist der Moment, in dem der Erzengel Gabriel Maria Gottes Plan für ihr Leben verrät. Und Maria sagt: „Ja!“ Ja zum Willen Gottes. Willst du in dieser Woche auch üben, „Ja“ zu sagen, wenn du vor der Wahl stehst, etwas Gutes oder Böses zu tun oder auch wenn du keine Lust hast, etwas Gutes zu tun? Zum Beispiel, wenn deine Eltern um Hilfe bitten, könntest du „Ja“ sagen. Wenn jemand gehänselt wird, kannst du zu ihm halten. Wenn du keine Lust hast, aufzuräumen, dann kannst du es trotzdem tun – für Jesus. Vielleicht findest du selbst Dinge, wo du „Ja“ sagen kannst zu dem, was gut und richtig ist! Maria hilft dir gern dabei! Niemand kann das besser als sie. Niemand kann uns den Weg zu Jesus besser zeigen als sie.

Dorothea Schmidt ist freie Journalistin und Mitglied in der Gemeinschaft Emmanuel. Sie ist Mutter von zwei Kindern und Mitglied in der Synodalversammlung.

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