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Kinderkatechese: Ewig glücklich bei Gott

Christus ist auferstanden, Halleluja! Hast du dich schon einmal gefragt, was eigentlich mit uns Menschen nach unserem Tod passiert? Lilly und Bob haben ihren Opa gefragt!
Schmetterling
Foto: Sally-Jo Durney | Der Schmetterling ist ein Bild für die Metamorphose, die Verwandlung. Durch die Auferstehung Jesu haben wir Menschen Anteil an der Gnade Jesu, die uns verwandelt.

Lilly und Bob haben ihren Opa gefragt!

Opa: Hallo Lilly! Hallo Bob! Na, wie geht es euch?

Bob: Guuut!!!!

Lilly: Opa, ich habe heute ein wunderschönes Tagpfauenauge im Garten entdeckt! Es ist rotbraun und hat vier große blauschwarze Flecken, die wie die Augen eines Pfaus aussehen!

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Opa: Schön, dass du diesen Schmetterling gleich zuordnen kannst. Er ist in Deutschland weit verbreitet. Die Entwicklung von der grüngelben Raupe bis zum ausgewachsenen Falter wird auch als Metamorphose bezeichnet – das ist Griechisch und bedeutet „Änderung der Form“. Schmetterlinge sind auch ein sehr beliebtes Symbol für Ostern, denn die Verwandlung des Falters vom Kokon zum farbenprächtigen Falter ist ein treffendes Bild für die Auferstehung. Auferstehen heißt: Jemand, der wirklich gestorben ist, bekommt von Gott neues Leben. Jesus bekam also nach seinem Tod einen neuen lebendigen Körper.

Mit Kindern durch das Kirchenjahr

Lilly: Inwiefern veränderte sich denn der Körper Jesu nach seiner Auferstehung?

Opa: Gott Vater verwandelte ihn nach seinem Tod, indem er ihm einen neuen, strahlend schönen Auferstehungskörper gab. Die Bibel berichtet von vielen Begegnungen mit dem Auferstandenen, an unterschiedlichen Orten. Jesus ließ sich dabei von seinen Freunden berühren, aß und trank mit ihnen und zeigte ihnen seine Wunden von der Kreuzigung.
Dennoch erkannten ihn viele Menschen in seiner neuen Gestalt nicht sofort. Auch seine Jünger erkannten ihn nicht sofort. Deshalb sagte er beispielsweise zu ihnen: „Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht.“ (Lk 24,39)

Bob: Jesus ist also immer noch Jesus, aber irgendwie anders.

"Jesus war – und ist der Sohn Gottes"

Opa: Genau. Und was die Jünger Jesu damals erfuhren, gilt auch noch für uns heute: Jesus war – und ist der Sohn Gottes. Die Auferstehung ist der Kern unseres Glaubens an die Erlösung, erst durch sie erhält alles, was Jesus predigte, seinen Sinn. Mit der Auferstehung Jesu veränderte sich die Welt für immer: Der Tod hat keine Macht mehr über die Menschen, die zu Jesus gehören. Das heißt, nach ihrem Tod werden auch sie auferstehen und erhalten von Gott ewiges Leben.

Lilly: Und was ist mit den Menschen, die nicht zu Jesus gehören? Werden die nicht erlöst?

Bob: Von was müssen sie denn erlöst werden?

Opa: Langsam, langsam, eine Frage nach der anderen. Um das alles erklären zu können, muss ich etwas ausholen. Also, wie ihr aus meinen Erzählungen bereits wisst, ist Gott die Liebe und hat uns Menschen aus uneigennütziger Liebe erschaffen.

Lilly: Mit einem freien Willen, dass wir auch lieben können!

Opa: Sehr richtig. Und als Geschöpfe mit freiem Willen können wir leider wissentlich auch etwas Böses tun oder etwas Gutes unterlassen. Dazu sagt man sündigen. Unsere Sünden entfernen uns mit der Zeit immer weiter und weiter von der Liebe und vom Guten und richten großen Schaden an. Und weil Gott nicht wollte, dass die Menschen sich und ihre Mitwelt selbst zerstören, sandte er – so sehr liebt er uns! – seinen einzigen Sohn, damit dieser stellvertretend für unsere Sünden starb. Jesus gab also freiwillig sein Leben für unseres hin. Er nahm alle Sünden dieser Welt mit ans Kreuz: Als er starb, hielt er sie seinem Vater zur Vergebung hin. Er sagte: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Und durch diese vollkommene Liebe – denn „es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt“ (Joh 15,13) – hat Jesus die Welt wieder zu Gott Vater heimgeholt.

Bob: Das ist ja kompliziert! Das verstehe ich nicht!

Opa: Das macht nichts. Probiere einfach, gut zuzuhören, du musst nicht alles auf einmal verstehen.

Lilly: Und was passiert jetzt mit den Menschen, die nicht zu Jesus gehören?

Opa: Zunächst einmal: Jesus ist nicht nur für die Menschen gekommen, die er während seines 33-jährigen Lebens antraf, sondern für alle Menschen zu allen Zeiten, auch für dich und mich heute. Jesus kehrte 40 Tage nach seiner Auferstehung zu seinem Vater in den Himmel zurück – wir sagen, er ist in den Himmel aufgefahren – und von dort aus kann er immer, überall und für alle da sein. Am Ende des menschlichen Lebens kommt es darauf an, ob man sich für oder gegen Jesus entscheidet.

Nicht wo der Himmel ist, ist Gott, sondern wo Gott ist, ist der Himmel.“

Der berühmte englische Schriftsteller C.S. Lewis formulierte es so: „Am Ende werden nur zwei Gruppen von Menschen vor Gott stehen – jene, die zu Gott sagen: ?Dein Wille geschehe‘, und jene, zu denen Gott sagt: ?Dein Wille geschehe‘. Alle, die in der Hölle sind, haben sie sich erwählt.“ Hölle bezeichnet übrigens keinen Ort, sondern den Zustand des ewigen Getrenntseins von Gott.

Lilly: Und der Himmel ist dann der Zustand des ewigen Zusammenseins mit Gott!

Opa: Genauso ist es! Oder wie der deutsche Theologe Gerhard Ebeling sagte: „Nicht wo der Himmel ist, ist Gott, sondern wo Gott ist, ist der Himmel.“ Und vor allem dürfen wir nie vergessen, dass Gottes Barmherzigkeit unbegreiflich groß ist und es so viele Wege zu Gott gibt, wie es Menschen gibt. Gott möchte immer alle Menschen erretten. Und wir können ihm dabei helfen. Wie die Schmetterlinge munter umherfliegen, dürfen auch wir das Reich Gottes, das bereits hier auf Erden begonnen hat, in der Welt verkünden. Jesus sendet uns aus, anderen von Gott zu erzählen und sie durch unser Leben für ihn zu begeistern.

Claudia Weiß
Foto: Privat | Claudia Weiß arbeitet für die YOUCAT Foundation (www.youcat.org) und ist Lehrerin an einer Förderberufsschule.

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Claudia Weiß Christi Auferstehung Jesus Christus Tod und Trauer

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