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Kinderkatechese: Er ist wirklich auferstanden!

Ein Ausflug mit Opa und Oma ist eigentlich immer toll. Aber schon wieder eine Kirche besichtigen? Heute wollen Maxi und Leni mal etwas Spannendes erleben.
Jesus Auferstehung
Foto: Sally-Jo Durney | Er ist wirklich auferstanden und auch wir werden wirklich auferstehen.

Uns ist langweilig. Machen wir doch was Spannendes“, mault Leni. „Am besten mal was Gruseliges“, meint Maxi. „Dann schaut euch doch schon mal das Beinhaus an“, schlägt Opa vor. „Hier beim Seiteneingang raus und die Treppe hinunter...“ Eine Kniebeuge vor dem Tabernakel und die Kinder sind auch schon weg.

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„Beinhaus“ – dieses Wort hatten die beiden noch nie gehört. Ganz gespannt machen sie sich auf den Weg. Sie eilen die Treppe hinunter und da sehen sie schon das Gebäude, das eher wie eine Kapelle aussieht. „Das ist ja wieder eine Kirche“, stöhnt Maxi. Die Tür steht einladend offen. Die Kinder gehen langsam ein paar Treppenstufen hinunter. In dem Kellerraum ist es ganz dunkel. Spärlich dringt durch ein kleines Fenster etwas Licht. Ihre Augen brauchen ein wenig, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Es ist ganz still und die Kinder hören, wie ein Wassertropfen von der Decke auf den Boden tropft.

Ein gruseliger Augenblick

Leni glaubt etwas zu erkennen und fragt ängstlich den älteren Bruder: „Kann es sein, dass da lauter Knochen sind?“ Maxi sieht es auch. Ordentlich aufgeschichtete Knochen und ganz oben sogar Schädel. „Ich glaube, du hast recht“, bestätigt er seiner Schwester. Ein Gitter mit einer Tür sperrt die aufgeschichteten Knochen von den Besuchern ab. Maxi drückt seine Nase ganz nah an das Gitter, um besser sehen zu können. Plötzlich schlägt die Tür nach hinten. Es gibt einen Knall, ein Schädel löst sich und rollt klappernd nach unten. Maxi entfährt ein Schrei, Leni schreit mit, sie eilen zur Eingangstür, laufen die Treppe nach oben, wo Opa und Oma den bestürzten Kindern entgegenkommen.

Mit Kindern durch das Kirchenjahr

Diese sind noch außer sich vor Schrecken. „Da spukt es! Da haben sich die Knochen bewegt!“, erklärt Leni. Ihre Stimme überschlägt sich. „Ich glaube ja nicht an Geister“, verteidigt sich Maxi, „aber in diesem Beinhaus oder wie auch immer das heißt, geht es nicht mit rechten Dingen zu. Da ist plötzlich ein Totenschädel auf mich zugekullert.“ Die Großeltern nehmen ihre Enkel in den Arm. „Und wir gehen der Sache jetzt mal gemeinsam auf den Grund“, schlägt Opa vor. Eigentlich wollen die Kinder da nicht mehr dort hinunter. Aber mit den Großeltern zusammen haben sie keine Angst.

Opa geht voraus und entdeckt gleich am Eingang einen Lichtschalter, so dass der Raum hell wird. Jetzt sehen die Kinder, dass das tatsächlich alles Knochen sind. Opa begutachtet das Türschloss des Gitters. „Schaut mal, das ist rostig“, und er führt den Kindern vor, dass die Gittertür nicht mehr richtig schließt. „Maxi, da Du bist wohl leicht an die Tür gestoßen, dann ist sie aufgesprungen, hat die Kochen berührt und ein Schädel ist durch die Erschütterung ein bisschen weggekullert.“ Die Kinder sind erleichtert. „Ich wusste ja, dass es keine Gespenster gibt“, ruft Maxi triumphierend seiner Schwester zu. „Aber geschrien hast du als erster“, gibt Leni zurück. „Mich würde eher interessieren, warum da so viele Knochen sind“, fragt Maxi ausweichend.

Eine heiße Diskussion

„Ihr habt vielleicht gesehen, dass der Friedhof hier sehr klein ist. Damit in den Gräbern ausreichend Platz für neue Särge war, wurden früher beim Ausheben eines Grabes die Knochen gesammelt und in dieses Beinhaus gegeben.“ Über der Gittertür steht ein Spruch, den Opa vorliest: „Wir sind mit Christus gestorben und werden auch mit ihm leben (2 Tim 2,11).“ „Mein Klassenlehrer meint, dass es keine Auferstehung von den Toten gibt und auch Jesus nicht auferstanden ist“, entgegnet Maxi. „Da würde ich sagen“, wendet Opa ein, „wir schauen uns einfach mal an, warum die Apostel so überzeugt waren, dass Jesus auferstanden ist und lebt.“

„Der Tod war für Jesus ja kein Problem“, ergreift Leni das Wort. „Schließlich hat Jesus auch seinen Freund Lazarus, der schon vier Tage im Grab lag, von den Toten auferweckt.“ „Und der hat schon richtig gestunken“, ergänzt Maxi und hält sich die Nase zu. „Aber damit hat er den Aposteln gezeigt, dass er stärker ist als der Tod.“ „Richtig“, stimmt Oma bei. „Und Jesus sagte dabei über sich selbst: ,Ich bin die Auferstehung und das Leben‘. Der das Leben selber ist, kann auch von den Toten auferstehen.“

„Und vielleicht erinnert ihr euch,“ sagt Opa, „dass Jesus den Jüngern seine Auferstehung angekündigt hat.“ Maxi überlegt: „Sagte Jesus ihnen nicht voraus, dass man ihn gefangen nehmen und töten, er aber am dritten Tag wieder auferstehen werde?“ „Genau“, bestätigt Opa seinen Enkel. „Sogar drei Mal machte Jesus diese Vorhersage. Jesus wusste alles über seine Zukunft.“ „Muss er ja auch“, ergänzt Maxi, „schließlich war er Gottes Sohn.“

Er hat gegessen

„Für mich ist sicher, dass Jesus auferstanden ist, weil das Grab leer war“, erklärt Leni. „Sonst hätte man seinen Leichnam ja gefunden.“ „Naja“, wendet Maxi ein, „die Soldaten behaupteten, er sei gestohlen worden.“ Da muss Leni widersprechen: „Aber die Frauen und die Jünger haben ihn ja lebend gesehen und erkannt.“

Opa gefällt das angeregte Gespräch seiner Enkelkinder und er fragt weiter: „Aber hätte das nicht einfach die Erscheinung eines Geistes sein können?“ Leni lässt sich nicht lange herausfordern: „Nein, die Frauen und die Jünger haben ihn ja berührt. Und ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen.“ „Und er hat mit den Jüngern nach seiner Auferstehung gegessen“, erklärt Maxi.

„Aber könnte das nicht auch ein ganz anderer Mensch gewesen sein?“ Opa will der Sache auf den Grund gehen. „Nein“, erwidert Maxi entschieden. „Denn die Apostel haben Jesus an seinen Wunden erkannt. Oder glaubst du, dass damals gleich mehrere Menschen Wunden von Nägeln und ein durchstochenes Herz hatten und trotzdem weiterlebten. Also für mich ist das ziemlich eindeutig.“ Opa gibt noch nicht auf: „Aber woher wissen wir das alles?“, fragt er die Kinder. „Die Apostel haben das doch weitererzählt“, erklärt Leni. „Und dann wurde es in der Bibel, im Neuen Testament aufgeschrieben.“ Opa ist jetzt richtig in Fahrt und lässt mit seinen Fragen nicht locker: „Aber wenn die Apostel gelogen hätten…?“

Glaubwürdige Zeugen

Hm. Jetzt runzeln die beiden die Stirn. Aber Opa wäre nicht Opa, wenn er nicht eine gute Antwort hätte: „Schaut, soweit wir wissen, sind alle Apostel und Evangelisten, Johannes ausgenommen, den Märtyrertod gestorben. Sie waren also bereit, für die Botschaft von der Auferstehung Jesu ihr Leben zu hinzugeben. Sie hatten keine Angst, weil sie daran glaubten, dass Jesus auch sie auferwecken würde. Und deshalb ist es ganz vernünftig anzunehmen, dass sie die Wahrheit sagten.“

„Und weil Jesus auferstanden ist“, meldet sich Oma zu Wort, „dürfen auch die Verstorbenen auf ihre Auferstehung hoffen.“ „Das glaube ich auch“, sagt Maxi. Leni nickt zustimmend und meint: „Weil es eine Auferstehung gibt, ist auch das mit den ganzen Knochen hier nicht so schlimm. Jesus kann sie alle auferwecken.“ „Und uns auch einmal“, sagt Maxi und lächelt verschmitzt.

Martin Linner
Foto: Privat | Pater Martin Linner ist Mitglied der Ordensgemeinschaft der Servi Jesu et Mariae und ist als Seelsorger in der Familien- und Jugendarbeit tätig.

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