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Geburtenziffer 2021 erstmals seit 2017 wieder gestiegen

Im Jahr 2021 lag die Geburtenrate je Frau bei 1,53 Kindern, wie das Statistische Bundesamt ermittelt. Damit kehrt sich ein langjähriger Trend um.
Geburtenrate 2021 gestiegen
Foto: Fabian Strauch (dpa) | Am stärksten stieg die Geburtenziffer des Jahres 2021 in den westdeutschen Bundesländern Baden-Württemberg (fünf Prozent), gefolgt von Bayern und Hessen mit jeweils vier Prozent.

Erstmals seit 2017 ist die Geburtenrate in Deutschland wieder gestiegen. Wie das in Wiesbaden ansässige Statistische Bundesamt (Destatis) jüngst mitteilte, lag die zusammengefasste Geburtenziffer im Jahr 2021 bei 1,58 Kindern je Frau. Davor war sie vier Jahre in Folge gefallen – bis auf 1,53 Kinder je Frau im Jahr 2020.

Insgesamt 795.492 Kinder geboren

Insgesamt wurden im letzten Jahr 795.492 Kinder geboren, das sind rund 22.000 mehr als 2020 (773.144 Neugeborene). Davon waren 408.474 Babys männlichen und 387.018 weiblichen Geschlechts. Knapp 13.400 Zwillinge und rund 200 Drillinge kamen zur Welt. Vor zehn Jahren waren es rund 2.000 Zwillinge weniger.

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Am stärksten stieg die Geburtenziffer des Jahres 2021 in den westdeutschen Bundesländern Baden-Württemberg (fünf Prozent), gefolgt von Bayern und Hessen mit jeweils vier Prozent. Der Anstieg in den ostdeutschen Bundesländern belief sich auf ein bis zwei Prozent, in Thüringen und Sachsen gab es hingegen einen Rückgang um ein Prozent.

Die Bandbreite der zusammengefassten Geburtenziffer 2021 reichte von 1,66 Kindern je Frau in Niedersachsen bis zu 1,39 in Berlin. Bei Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit veränderte sich die Geburtenziffer kaum, bei deutschen Frauen stieg sie von 1,43 auf 1,49 Kinder je Frau.
Zwei Drittel der 2021 geborenen Kinder (534.750) haben verheiratete Eltern. 

Durchschnittliches Alter beim ersten Kind: 30,5 Jahre

Das durchschnittliche Alter der Mütter beim ersten Kind lag bei 30,5 Jahren, bei Vätern 33,3 Jahre. Es ist damit weiter leicht angestiegen (2020: Mütter 30,2 Jahre, Väter 33,2 Jahre). Bezogen auf alle Geburten, also unabhängig von der Reihenfolge des Kindes, waren die Mütter bei einer Geburt im Durchschnitt 31,8 Jahre und die Väter 34,7 Jahre alt.

Des Weiteren hat das Statistische Bundesamt die sogenannte endgültige Kinderzahl von Frauen mit dem Geburtsjahr 1972 bekanntgegeben, die bei 1,53 Kindern pro Frau liegt. Die endgültige Kinderzahl eines Geburtsjahrgangs (Kohorte) steht dann fest, wenn rechnerisch das Ende der fruchtbaren Phase erreicht ist. Diese wird statistisch bei Frauen auf die Zeitspanne zwischen 15 und 49 Jahren definiert.  DT/chu

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