Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Verstoß gegen "Beutelsbacher Konsens"

„Demo für alle“ bekräftigt Kritik an Transgender-Leitfaden

Die Transgender-Orientierungshilfe der Stadt München verstoße gegen den „Beutelsbacher Konsens“, so das Aktionsbündnis. Die Neutralität von Lehrern und Schulen müsse gewahrt werden.
"Demo für alle" kritisiert Trans-Leitfaden
Foto: IMAGO (www.imago-images.de) | Hedwig von Beverfoerde, die Sprecherin der „Demo für alle“, sieht den Trans-Leitfaden der Stadt München als „politisches Projekt“, das auf Annahmen beruhe, „über die in Politik, Wissenschaft und Medien heftig ...

Das Aktionsbündnis „Demo für alle“ bekräftigt seine Auffassung, der vom Referat für Bildung und Sport der Stadt München verfasste Transgender-Leitfaden verstoße gegen den sogenannten „Beutelsbacher Konsens“. Die „Demo für alle“ hatte die Orientierungshilfe mit dem Titel „Trans*, intergeschlechtliche und nicht-binäre Schüler*innen an den Münchner Schulen“ Mitte September publik gemacht – und wiederholt nun gegenüber dieser Zeitung ihre Forderung an den Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), das Papier vollständig zurückzunehmen. 

Das Referat für Bildung und Sport der Stadt München hatte gegenüber der „Tagespost“ die Auffassung vertreten, der Leitfaden sei „ein Instrument, um Bildungsgerechtigkeit herzustellen“.

Von Beverfoerde: Trans-Leitfaden ist „politisches Projekt“

Hedwig von Beverfoerde, die Sprecherin der „Demo für alle“, sieht den Trans-Leitfaden als „politisches Projekt“, das auf Annahmen beruhe, „über die in Politik, Wissenschaft und Medien heftig gestritten wird“. Die Thesen, dass es mehr als zwei Geschlechter gebe und das Geschlecht nicht biologisch definiert sei, nannte Beverfoerde gegenüber dieser Zeitung „hoch kontrovers“. Auch in der Frage, ob „Minderjährigen, die mit ihrem biologischen Geschlecht hadern, am besten trans-affirmativ zu begegnen wäre, wie der Leitfaden unterstellt“, gebe es keinen Konsens.

Solche nach Aussage Beverfoerdes „politisch hoch umstrittenen“ Positionen gegenüber Lehrern und Schülern als unpolitisches Instrument der Bildungsgerechtigkeit darzustellen, sei „ein eklatanter Verstoß gegen den Beutelsbacher Konsens“ Die 61-Jährige dazu: „Sollten diese Themen überhaupt in den Unterricht und Schulalltag einfließen, müssen sie kontrovers dargestellt werden, muss die Neutralität der Lehrer und der Schule gewahrt werden und müssen Schüler die Möglichkeit besitzen, sich darüber eine freie Meinung zu bilden und gegebenenfalls zu widersprechen. Nichts davon ist hier der Fall.“

Unterstrichen werde der politische Charakter des Leitfadens außerdem durch „die Empfehlung an Lehrer, mit der Regenbogenfahne ein politisches Symbol an der Tür anzubringen, den Ergänzungsausweis einer eindeutig politischen Interessensgruppe (DGTI) zu verwenden und Schülern LSBT-Anlauf- und Beratungsstellen zu nennen“.

Der „Beutelsbacher Konsens“ umfasst die Grundprinzipien des Überwältigungsverbots, das heißt Schüler dürfen nicht indoktriniert werden, der Kontroversität, sowie der eigenständigen Analyse des politischen Prozesses durch den Schüler.

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