Nach der Pressemitteilung der deutschen Bischofskonferenz (DBK) zur „Care-Arbeit“ (DT berichtete), in der sich der Mainzer Bischof und Vorsitzende der DBK-Pastoralkommission, Peter Kohlgraf, für einen Ausbau von Kinderbetreuung und Pflegeinfrastruktur ausgesprochen hatte, weist die DBK nun zurück, irgendetwas anderes als eine Diskussionsanregung gegeben zu haben.
Wörtlich hatte es in der Mitteilung vom vergangenen Mittwoch geheißen, die Gläubigen sollten sich „in ihren Gemeinden und Verbänden zivilgesellschaftlich für eine angemessene finanzielle Berücksichtigung von Care- Arbeit, für Maßnahmen zur Vermeidung von Altersarmut und zur sozialen Absicherung von Frauen, für die Ausweitung von Kinderbetreuungsplätzen, der Pflegeinfrastruktur und für Lohngerechtigkeit einsetzen.“ Dazu gehöre, so die Wiedergabe Kohlgrafs durch die Pressemitteilung, auch „die Überprüfung von Frauen- und Familienbildern, die Armutsrisiken inklusive ihrer steuerpolitischen Ursachen befördern“.
Häufig wird im Zusammenhang mit der Diskussion „steuerpolitischer Ursachen“ von Frauenarmut etwa die Abschaffung des Ehegattensplittings gefordert. Die „Tagespost“ hatte daher bei der DBK nachgefragt, ob dies mit Kohlgrafs Äußerungen gemeint sei – und auch, welches Frauen- und Familienbild es denn konkret zu überprüfen gelte. Vonseiten der DBK kam dazu nun die folgende Auskunft: „Mit den Äußerungen von Bischof Dr. Kohlgraf wird eine innerkirchliche und gesellschaftliche Auseinandersetzung zu Fragen und Folgen der care-Arbeit angeregt. Beim genauen Lesen der Pressemitteilung ist deutlich, dass Bischof Dr. Kohlgraf keine kirchliche Positionierung dazu vorgegeben hat.“ Eine solche werde man auch nicht „via Medien“ abgeben. (DT/jra)
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