Chinesische Wissenschaftler melden, ihnen sei es erstmals gelungen, Nierengewebe mit überwiegend menschlichen Zellen in Schweineembryonen heranwachsen zu lassen. Wie die Forscher um Liangxue Lai von den Guangzhou Institutes of Biomedicine and Health in der Fachzeitschrift „Cell Stem Cell“ berichten, haben sie dazu zunächst in den Schweineembryonen mittels Crispr/Cas-Technologie zwei Gene ausgeschaltet, die für die Entwicklung der Nieren verantwortlich sind. Dadurch hätten die Schweineembryonen keine Nieren ausgebildet. Anschließend spritzten die Forscher aus Nabelschnurblut gewonnene menschliche Stammzellen in die Embryonen, die sich in der „Organlücke“ zu Nierengewebe differenziert hätten. Die humanen Stammzellen hatten die Forscher ebenfalls manipuliert und dabei Gene aktiviert, die Überlebensfähigkeit der Zellen in dem fremden Organismus steigern sollen. Anschließend transferierten die Forscher die Schweineembryonen auf Säue, in denen sie sich bis zum 25. bzw. 28. Tag entwickelten.
Stark verbesserungswürdig
Mit dem Verfahren hoffen die Forscher, in Zukunft Organe für die Transplantationsmedizin züchten zu können. Allerdings sei das Verfahren noch stark verbesserungswürdig. So sei nicht nur der Anteil degenerierter Schweineembryonen noch sehr hoch gewesen, auch die gut gewachsenen Nieren hätten zu mehr als einem Drittel aus Schweinezellen. DT/reh
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