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Supermodel Kate Moss: Die ewige Muse wird 50

Die 90er-Modeikone kann auf ein turbulentes erstes halbes Jahrhundert zurückblicken.
Supermodel Kate Moss wird 50
Foto: IMAGO/Ron Adar (www.imago-images.de) | Kate Moss hatte schnell ein Alleinstellungsmerkmal im Modezirkus erreicht: Nämlich jenes des „Rock’n-Roll-Supermodels“, das so mancher Marke zu Popularität verhalf.

Modeschöpfer wie Karl Lagerfeld und Calvin Klein, Fotografen wie Herb Ritts und Peter Lindbergh oder auch Musiker wie Bryan Adams und Bryan Ferry (dessen „Olympia“-Albumcover von 2010 sie ziert) lagen beziehungsweise liegen ihr zu Füßen – und das trotz einer modeluntypischen Körpergröße von lediglich 1,70 Metern. Die Rede ist von Kate Moss, die in den 1990er-Jahren gemeinsam mit Cindy Crawford, Claudia Schiffer, Naomi Campbell, Linda Evangelista sowie der 2013 verstorbenen Tatjana Patitz zu den weltweit gefragtesten Topmodels der Welt avancierte.

Erfolge und Exzesse

Entdeckt mit 14 Jahren auf dem John-F.-Kennedy-Flughafen in New York, entwickelte sich die Engländerin bereits im Teenageralter zu einem der bekanntesten Supermodels der Welt. Doch neben abertausenden Meilen, die Moss sowohl per Flugzeug als auch auf den Laufstegen dieser Welt im Laufe der Jahre und Jahrzehnte zurückgelegt hat, geriet sie durch zahlreiche Partyexzesse, Drogenabstürze sowie tumultartige Liebschaften mit Skandalrockern wie Pete Doherty von den „Libertines“ immer wieder in die Klatschspalten der Regenbogenpresse.

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Jedoch: Ausgerechnet genau dieses verruchte Image sorgte dafür, dass „die“ Moss im Gegensatz zu den doch eher braver geratenen Claudias der Modelwelt relativ schnell ein Alleinstellungsmerkmal im Modezirkus erreichte: Nämlich jenes des „Rock’n-Roll-Supermodels“, das so mancher Marke nur aufgrund dessen, dass diese von Katherine Ann Moss bei Modenschauen, in Magazinen oder in Werbespots getragen wurde, zu großer Popularität verhalf.

Ausgesorgt und ruhiger geworden

Nachdem sie im Jahr 2005 beim mutmaßlichen Konsum von Kokain gefilmt wurde, drohte jedoch, ihr Image sie einzuholen – zahlreiche Werbepartner bekamen kalte Füße und beendeten die Zusammenarbeit mit ihr. Karl Lagerfeld jedoch, der Moss sowohl sehr oft für Chanel über den Laufsteg gehen ließ als sie auch immer wieder gerne fotografierte, stellte sich demonstrativ vor das ins Straucheln geratene Skandalmodel – und bescheinigte ihr große Professionalität sowie die Fähigkeit, ihr oftmals turbulentes Privatleben komplett aus der Arbeit heraushalten zu können.
Dieser Ritterschlag durch „Kaiser Karl“ – der nach eigenen Angaben nie „gedrogt“ (O-Ton Lagerfeld) hat – sicherte Moss ihre Karriere und schien ihr Privatleben letztendlich in ruhigere Bahnen zu lenken. Denn um Moss, die bis auf den heutigen Tag weiterhin modelt und als Modeagentin tätig ist, ist es merklich ruhiger geworden. 

Gut möglich, dass sie also an ihrem heutigen Ehrentag mit ihrem Lebensgefährten, dem zwölf Jahre jüngeren Fotografen Nikolai von Bismarck, lediglich mit einem Glas Evian anstößt. Doch wer circa 70 Millionen US-Dollar auf dem eigenen Konto hat, kann sich sicherlich auch den einen oder anderen aufwendigeren, jedoch ebenso ungefährlichen Spaß leisten.

 

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